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5. Krems ...
... zu Besuch bei Freunden ...

Montag, 22.6.: Mittlerweile ist es kurz nach 20 Uhr und ich habe mein Zimmer aufgesucht. Eben war ich noch für meine morgige Tour (dazu später) ein paar Kleinigkeiten beim Hofer einkaufen, habe mich aber vorher bestens mit meinen FreundInnen aus Krems bei einem Bier und einem Abendsnack unterhalten (auch dazu später mehr ;-)) ...

... wie üblich wache ich kurz vor 6 Uhr auf und, wie sollte es anders sein, es regnet leicht vor sich hin. Mauthausen scheint irgendwie ein Regenloch zu sein, aber die Nachrichten sagen, dass es in weiten Teilen Niederösterreichs und in Wien bis zu 100mm Regen in den letzten 24 Stunden gegeben hat - und das ist nicht gerade wenig. Immerhin schüttet es nicht mehr. Die WetterApp sagt spätestens für 8 Uhr trockenes Wetter voraus,  es ist schon 8 Uhr und ich sitze bei meinem Kaffee im Frühstücksraum. Der Wettergott kennt die WetterApp anscheinend nicht, aber bekanntlicherweise stehen ja Götter auch über den Apps. Ich lasse mir also Zeit mit dem Packen und siehe da, tatsächlich hört es um kurz vor 9 auf zu regnen - also eine kleine Verzögerung um 1 Stunde ... soll sein. Alles Gepäck auf meinem Rad verzurrt und es kann losgehen. Es wird heute eine ausgesprochen gemütliche Fahrt werden, mit vielen Unterbrechungen - es sind nur etwas über 40 Kilometer bis nach Krems, durch die wunderschöne Wachau. Für meine Reise wähle ich das Südufer der Donau, da es von hier viele malerische Ortschaften auf der Nordseite zu bewundern gibt. Bei Dürnstein möchte ich dann per Fähre auf die Nordseite wechseln, um zu meinem Quartier in Krems-Stein zu gelangen.

Es wird heute einen "Drohnentag" geben, der in dieser Form - auch das ist rückblickend - so nicht eingeplant war (ob ich alle Videos von heute noch bearbeiten kann, ist eher ungewiss, aber sie kommen sicher an dieser Stelle noch in das Online Tagebuch). 

Nach ungefähr 5 Kilometern taucht vor mir und es ist vom Radweg schon aus weiterer Ferne zu sehen, das Schloss Schönbühel auf. Es ist ein gewaltiges Schloss direkt am Ufer der Donau gelegen und schreit nahezu nach einer Drohnenbesichtigung. Ich halte also an einem menschenleeren Parkplatz an, packe mein Equipment aus, klappe die Fernbedienung aus, verschraube die Navigationsstöpsel, verbinde das Handy mit der Fernsteuerung via Kabel und befestige es in den ausgefahren Armen der Fernsteuerung, es werden auch noch die zwei Antennen ausgeklappt und ausgerichtet. Dann werden zunächst die hinteren Arme der Drohne ausgeklappt und arretiert, dies geschieht anschließend auch mit den vorderen Armen. Ein kurzes und ein langes Betätigen des Powerknopfs an der Drohne sowie an der Fernsteuerung - und dem Aufrufen der DJI Flight App am Handy bin ich startklar. Üblicherweise verbindet die Drohne sich umgehend mit der Steuereinheit, manchmal fragt sie jedoch nach einer erneuten Kalibrierung der Horizontal- und Vertikalachse (die Kalibrierung wird dann in 2 Minuten durchgeführt - somit wisst ihr mit dieser Bedienungsanleitung, wie man die Drohne erst einmal flugbereit macht. Ich kann die Mavic Mini von DJI nur wärmstens empfehlen, sie ist klein, etwa Handteller groß - zumindest was meine Hände betrifft ;-) - lässt sich überaus gutmütig und zielsicher fliegen - es kann tatsächlich jeder damit fliegen (ich stehe nicht bei der Firma unter Vertrag ;-)).

Anmerkung zu den Bildern unten: der leere Platz rechts neben dem Schloss, je nach Betrachtungsweise (Computer und Tablet) oder der freie Platz am Handy unterhalb des Schlosses, wird noch mit dem Drohnenvideo gefüllt - limitierend sind derzeit die Schnelligkeit der  WLAN Verbindung, der 4G Verbindung und auch die Zeit.

Nichtsdestotrotz ist dieses Schloss am Südufer der Donau traumhaft gelegen. Eine kurze Wikipedia Beschreibung zur Erklärung des Schlosses Schönbühel muss auch hier erfolgen: "Schloss Schönbühel liegt unterhalb von Melk am rechten Donauufer in der niederösterreichischen Gemeinde Schönbühel-Aggsbach. ... Auf einem etwa 40 Meter hohen Felsen, auf welchem sich vermutlich früher eine römische Festung befand, wurde das Schloss Anfang des 12. Jahrhunderts von Marchwardus de Schoenbuchele als leicht zu verteidigende Festung erbaut. Die mächtigen Türme und Rondelle sowie unterirdische und teils verschüttete Gänge lassen auf das Vorhandensein von Burgverliesen und Kerkern in der Vergangenheit schließen. ... 1930 verkaufte der Großneffe des Franz von Beroldingen das Gut Schönbühel an den Grafen Oswald von Seilern-Aspang. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es enteignet und anschließend bis 1955 von den Russen besetzt, ehe es wieder an die Familie Seilern-Aspang ging, die es bis heute besitzt. ..." Wikipedia 22.06.2020, https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Schönbühel
Nach dem Drohnenvideo, es hat sich diesmal keiner beschwert oder sich belästigt gefühlt - ich kenne das auch anders und daher achte ich nach ein paar unangenehmen Erfahrungen sehr auf Hinweisschilder, die den Drohenflug verbieten oder zumindest als unerwünscht anzeigen - ist eigentlich ohnehin klar, nur als Anfänger (und der bin ich) sieht man dies oft nicht. Daher benutze ich die App von AustroControl und schaue mir jetzt immer vorher genau an, wo ich zumindest offiziell fliegen darf und dann direkt vor Ort, ob irgendwelche Verbotsschilder herumstehen. Okay, mal soviel zu den Verhaltensmaßregeln - irgendwie verstehe ich es ja, Drohnen können. auch Angst einflößen und ein Gefühl des Ausspionierens. 

Es geht weiter ... 9 Kilometer lockere Fahrt und ich erblicke hoch oben über der Donau die Burgruine Aggstein. Sie ist so traumhaft gelegen, da muss ich rauf - auch wenn es doch einige Meter sind. Am Anfang der Steigung, das Straßenschild zeigt 20% Steigung/Gefälle an (zu Gefälle gleich mehr), gesellt sich noch ein anderes Schild. Es  zeigt eine Telefonnummer für Busfahrer, die diese anrufen sollen, um sich über den Busverkehr auf der Zufahrt zur Ruine zu erkundigen bzw. dass der Verkehr von anderer Stelle koordiniert wird. Auch das ist in meinen Erfahrungen bisher einmalig. Solch ein Schild ist mir auch bei den vielen Motorradtouren bisher nicht begegnet - vielleicht habe ich sie auch nicht beachtet, da ich immer zu schnell vorbeigefahren bin. 

Egal, ich bereite mich auf einen steilen Anstieg vor und ich bin im Laufe des Erklimmens des Hügels (wahrscheinlich ist es nicht mehr als ein Hügel ;-)) sehr sehr dankbar, dass mich mein Motor unterstützt. Nachdem ich die letzten Jahre doch sehr wenig bis gar keinen Sport betrieben habe (das letztere trifft es eigentlich besser), muss ich feststellen, dass mit einer 6 vor dem Jahrzehnt des Lebensalters der Muskelaufbau doch wesentlich langsamer vorangeht - aber es funktioniert, wenn auch langsam. 

Oben angekommen erwartet mich zunächst ein grandioser Blick über das Donautal. Derzeit noch nicht vollständig, aber es ist zu erahnen, welcher Blick am Ende der Burg auf das Tal zu sehen ist. Die Burg liegt nämlich auf einem Felssporn, der nur nach hinten durch den Wald begrenzt ist; die anderen drei Seiten sind steil abfallend und offen. Mein Lieblingsbild dieser Burg stelle hier in Großformat gleich am Anfang des Abschnitts hinein. Es zeigt nicht den Sporn, aber es lässt ihn von dieser Einstellung sehr gut erahnen, auch die Wolkenstimmung spielt bei der Bildgestaltung eine wesentliche Rolle.
Bevor ich allerdings die Besichtigung der Burg in Angriff nehme, werde ich von einem anderen, etwas abseits gelegen Felsen, mein Fluggerät starten - ich will ja zumindest wissentlich niemanden belästigen. Das Video was hier erstanden ist - ca. 7 Minuten - wird auf ca. eine Minute gekürzt, wird wahrscheinlich ganz nett werden - "Online" von der Drohne und die heruntergeladene Datei haben ganz nett ausgeschaut - muss halt bearbeitet werden. Daher erst einmal ein leeres Feld ;-) (vielleicht nehme ich morgen meinen Computer mit und bearbeite die Videos auf meinem Tagesausflug - habe ich so schon des öfteren gemacht - relaxen unter einem Baum bei einem Wasser und einem Müsliriegel ;-) ... und abseits von irgendwo, irgendwelche Dateien bearbeiten - irgendwie mag ich das).

Nach dem Kauf eines Tickets - am Anfang erscheinen mir 7,50€ ziemlich übertrieben, es wird sich aber herausstellen, dass es zumindest aus meiner Sicht, jeden Cent wert ist. Eine Kurzbeschreibung der Ruine sagt folgendes: „Die Burgruine Aggstein ist die Ruine einer Spornburg am rechten Ufer der Donau in der Wachau, deren Ursprünge in das 12. Jahrhundert zurückgehen. Die Burgruine liegt ca. 300 Höhenmeter über dem rechten Donauufer auf einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Felssporn. Sie ist etwa 150 Meter lang und hat an beiden Enden einen Felsaufbau.[1] Die Ruine befindet sich im Gemeindegebiet von Schönbühel-Aggsbach im niederösterreichischen Bezirk Melk.“ Wikipedia, 22.6.2020, https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Aggstein

Holzstiegen in, um und außerhalb der Burg vermitteln einen perfekten Eindruck der faszinierenden und ausgesetzten Lage dieser Ruine. Es ist einfach traumhaft den Stiegen auf- und ab zu folgen sowie den Blick in und um die Burg auf die weit darunter fließende Donau zu genießen - es lohnt sich! Eine sehr gelungene Darstellung mit vielen Stationen der Nibelungensaga in einem Ausstellungsraum runden den Rundgang ab.

Die nachfolgenden Bilder können wie Immer nur einen sehr unvollkommenen Eindruck über das Geschriebene vermitteln, doch ich hoffe, es kommt bei Euch an. Das letzte Bild in dieser Serie zeigt einen Rundumblick vom hinteren Teil der Burg über die Burg und das Donautal.
Wenn ich ehrlich bin, ist es die schönste Burgruine, die ich bisher gesehen habe. Der Ausgang führt natürlich mal wieder über einen Shop ;-), doch die Dame, die den Shop betreut,, sie hat mir auch das Ticket verkauft, gibt auf Fragen sehr bereitwillig Auskunft. So erfahre ich, dass die Burgbesitzer, es sind dieselben wie beim Schloss Schönbühel - also Privatbesitz - vor ca. fünf Jahren viel Geld in die Hand genommen haben, um die Ruine zu erhalten, die Holzsteige, Holzwege zu errichten etc. Es hat sich meines Erachtens voll gelohnt, auch wenn heute die Besucher mehr oder weniger an einer Hand abzuzählen sind. Gestern, am Sonntag - auch hier bei sehr regnerischem Wetter - muss es sich unfassbar abgespielt haben - sehr viele Menschen - vorstellen kann ich es mir nicht, aber ich glaube ihrer Aussage.

Jetzt wird es lustig, mit dem Rad hinaufkommen ist/war die eine Seite, doch wieder sicher hinunterkommen steht auf einem anderen Blatt. Möglicherweise bin ich auch zu unerfahren was hydraulische Scheibenbremsen an einem Rad betreffen, aber 20% Gefälle ist nicht ohne. Ich bremse, lasse mal nach - dann erreicht die Geschwindigkeit in 2 Sekunden gleich 10 km/h mehr, dann wieder bremsen - ich weiß nicht genau, was ich meinen Bremsen zutrauen kann, es sieht aber so aus, als würde es okay sein, auch wenn ich mir zwischenzeitlich Ausbrechmanöver bei Bremsversagen vorstelle und durchdenke. 

Unten angekommen weiß ich jetzt, dass ich meinen Bremsen vertrauen kann und es geht weiter in Richtung Dürnstein. Was jetzt folgt ist Wachau pur. Entlang der Donau, ein wundervoller Blick auf die Nordseite der Donau - daher in jedem Fall auf der südlichen Seite fahren - zwischen Obstplantagen-/feldern hindurch, kleine Orte queren - einfach der Wahnsinn - und was dann noch mitspielt ist das Wetter, es regnet nicht, es wird wärmer, es wird einfach besser - was Radlerherz magst du mehr.

In Rossatz, auf der diesseitigen Donauseite angekommen - ist gegenüberliegend Dürnstein zu sehen - wie soll es heute anders sein, ich packe meine Drohne aus und fliege ein paar Runden hoch über der Donau und über Dürnstein mit Blick auf die Ruine Dürnstein (https://vimeo.com/439394460).  Der Plan wäre eigentlich gewesen, hier in Rossatz, mit der Fähre über die Donau zu wechseln und dann zur Ruine hinaufzusteigen. Bedauerlicherweise ist die Fähre wegen Hochwassers nicht in Betrieb. 
Okay, dann fahre ich eben nach Mautern weiter und quere dort die Donau. Direkt nach der Brücke beginnt Krems-Stein - ich habe mein heutiges Tagesziel erreicht. Es ist gerade 13:30, noch früh am Tag, beim Hoher gibt es den üblichen Salat, ein kurzes Mittagessen und ich schaue bei meinen FreundInnen auf der Donau-Universität Krems vorbei. Wir hatten uns "den Termin" schon vor Wochen ausgemacht, doch habe ich mir diesen nicht in den Kalender eingetragen - morgen wäre es gewesen - aber wir freuen uns auch heute schon uns zu sehen ;-) und verabreden uns auf ein Bier am frühen Abend in einem Bierlokal an der Donau-Ufer-Promenade. Es wird eine sehr sehr nette Plauderei und ich freue mich schon jetzt auf unseren Heurigenbesuch am morgigen Abend! 
Das Wetter hat sich im Verlauf des Tages dramatisch verbessert und der laue Abend im Freien im Bierlokal war sehr sehr angenehm. Ich werde morgen eine kleine Tour unternehmen - leider sind die geplanten Besichtigungen des Karikaturmuseums und des Kunstmuseums in Krems erst ab 1. Juli wieder möglich. Ich werde diesen Blog mit den Erfahrungen der Besichtigungen - nach Öffnung der Ausstellungen - noch im Juli ergänzen, die Besichtigung gehört noch zu meiner Tour -  also bitte etwas Geduld ...

Morgen aber geht es dann "zurück" nach Dürnstein, dann nach Weißenkirchen - dort versuche ich die Donau per Fähre zu queren - um dann zum Benediktinerstift Göttweig  zu fahren... was danach passiert, wir werden sehen - geplant ist ein paar Bahnen im Hallenbad schwimmen, mal sehen, ob das Bad hier in Krems geöffnet hat, dann noch durch die Stadt schlendern und der erwähnte Heurigenbesuch am Abend. Ein nettes Programm für morgen ...
... und jetzt folgt der Nachsatz von Sonntag, dem 26.7. zu den Besichtigungen des Karikaturmuseums und der Landesgalerie des Landes Niederösterreichs. Beide Ausstellungen sind sehr sehenswert, wobei mich besonders das Karikaturmuseum sehr fasziniert hat, ich habe mich auf den Besuch dieses Museums sehr gefreut. 

Es ist ein toller Morgen, gedämpfte Temperaturen und ich mache mich um 10 Uhr mit meinem Motorrad (tja, eigentlich ein Mittelklassemotorrad mit Vollverkleidung und 'Automatik', auf den Weg - die V-.Strom hat ja den Besitzer gewechselt. Es ist perfektes Wetter und ich mag dieses Dahingleiten bei 120 km/h mit dem "Roller" - das wird dem Bike echt nicht gerecht - ein Roller. Wir waren immerhin gemeinsam in St. Petersburg und am Nordkapp - das ist ja nicht irgendetwas ....

... aber zurück zur Kunstmeile bzw. zum ersten Teil den ich besichtigen werde - alle anderen Orte auf den 1,6 Kilometern (die ich in den nächsten Wochen besuchen werde) werden in diesem Blog nicht dokumentiert. Ungefähr eine Stunde benötigt die Fahrt von Klosterneuburg nach Krems, eine Baustelle am Hafen Krems zwingt mich zu einem Umweg über Traismauer. Witzig ist, dass ich vor etwas mehr als drei Wochen, den Donauradweg entlang dieser Schnellstraße gefahren bin. Auch heute sind viele Radler unterwegs, allerdings wenige Tourenradler, es fehlt ihnen das Gepäck. Es sind anscheinend nur 'Tagesradler' unterwegs.

In Krems-Stein angekommen, besuche ich zunächst das Karikaturmuseum - von zu Hause habe ich zwischenzeitlich meine NÖ Card verlängert, somit ist der Eintritt mit dieser Karte enthalten - ebenso der Eintritt zur Landesgalerie. Das Karikaturmuseum empfängt mich mit zwei Skulpturen, die Figuren von Manfred Deix symbolisieren. Deix ist bzw. war einer der schärfsten Karikaturisten der österreichischen Gegenwart. Er hält den Menschen, der österreichischen Seele den Spiegel vor - und egal, ob Österreich oder ein anderes Land - kritisch in das eigene Abbild im Spiegel zu betrachten und sich dort wieder zu finden, kann schon schwer fallen! So sind seine Karikaturen sehr pointiert und provokant, doch treffen sie den Nerv! Diese Ausstellung, sie trägt den Titel "Tu Felix Austria ... Zeichne! - 25 Jahre Österreich in der EU" sehe ich nicht zum ersten Mal. Deix ist hier als Dauerausstellung integriert. Gekommen bin ich allerdings wegen der "Fix und Foxi XXL - Die Entdeckung der Schlümpfe, Spion und Lucky Luke" Sonderausstellung. Dann gibt es noch eine dritte Ausstellung, die von Rudolf Angerer: "Angerer's Nibelungenlied - Exkurs #4". Ach ja ... und natürlich bekommt auch der Baby-Elefant hier seine tragende Rolle ... der Hinweis ist nicht zu übersehen.
Nun gut, beginnen wir mit den zeitgenössischen Karikaturisten. Gleich nach dem Eingang gibt es eine Wandinformation, die dieses Thema aufgreift (in der weiteren Folge sind die Mehrzahl er Zitate, wenn nicht anders angegeben, dem Museum und ihrem Künstlerischen Direktor und Kurator Gottfried Gusenbauer zuzuordnen). 

Daher möchte ich das Eingangsstatement dieser Ausstellung hier zitieren und komplett wiedergeben:
"Karikaturistinnen und Karikaturisten sind in vielerlei Hinsicht Träumer/innen. Sie träumen von einer gerechteren Welt, von einer Gesellschaft, die Menschlichkeit vor Egoismus und grenzenlosen Konsum stellt, oder von Politiker/innen, die sich ausschließlich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Sie träumen von einem Europa, das verbindet, das seine gemeinsamen Werte pflegt und sich solidarisch zeigt - in guten und in schlechten Zeiten. Nicht immer sehen sie ihre Träume Wirklichkeit werden. 
Darum setzen sie sich an ihren Arbeitstisch und zeichnen gegen Populismus und Hetze an, für ein Europa, das so viel mehr ist als ein Friedensprojekt. Die Mitgliedsländer der EU sind etwa der Europäischen Menschenrechtskonvention verpflichtet und bekennen sich zu einer gemeinsamen Klimapolitik. 
Die „zeichnenden Journalist/innen“ benutzen ihre künstlerischen Waffen, um Missstände anzuprangern und zum Nachdenken aufzufordern. Sie zeigen auf, wie wichtig es ist, unangenehme Ereignisse aus der Geschichte nicht zu verdrängen, sondern zu verarbeiten. Sie führen den dramatischen Kontrast zwischen Ideal und Wirklichkeit vor Augen und gehen den Problemen auf den Grund. So sind Karikaturen unverzichtbar für den öffentlichen Diskurs, weil sie meinungs- und bewusstseinsbildend wirken, politische Ansichten beeinflussen und zum Denken anregen. 
Wir haben zum Thema 25 Jahre Österreich in der EU Werke von 38 Karikaturistinnen und Karikaturisten versammelt, die die damit verbundenen Ängste und Erwartungen, Skandale und Hoffnungen, Wünsche und Herausforderungen gekonnt in politische Kommentare verpacken. So dokumentiert die Ausstellung auch die große stilistische Bandbreite und zeichnerische Vielfalt in der österreichischen Presse. 
Die über 150 Originalkarikaturen - Leihgaben aus Privatbesitz und Werke aus den Landessammlungen Niederösterreich - haben einen hohen Quellenwert und sind so interessant, weil sie meist als direkte Reaktion auf die politischen Ereignisse entstanden sind und die öffentliche Debatte spiegeln. 
Viel Vergnügen mit den Karikaturen zu den vergangenen 25 Jahren EU-Mitgliedschaft, die uns auch wichtige Erkenntnisse für die Zukunft liefern. In diesem Sinne: Tu felix Austria... zeichne! 

Gottfried Gusenbauer 
Künstlerischer Direktor Karikaturmuseum Krems und Kurator 
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium, Europa, Integration und Äußeres"

Neben dem Eingangsstatement befindet sich ein Bild, eine Auflistung vom Einstieg Österreichs in die Europäische Union im Jahr 1995 und die damit verbundenen Ängste, Hoffnungen und ungewohnten neuen Lebensgewohnheiten und mit dem bis zum heutige Tag (zumindest für mich, nachzulesen im Blog vom letzten Jahr) nicht nachvollziehbaren Brexit Wunsch - die letztjährige Tour holt mich hiermit wieder ein .... Schwerst beeindruckend und tief in die Ö-Seele blickend - dass das nicht jedem gefallen kann ist klar, aber es ist die "Wahrheit".
Großartig ... ich betrete den ersten Ausstellungsraum, das Erdgeschoss ist der Dauerausstellung gewidmet, das Obergeschoss den Comics. Gleich zu Beginn zeigt das erste Bild die Einführung der Schulpflicht durch Kaiserin Maria Theresia aus einer ganz anderen Sicht - einer sehr menschlichen, persönlichen und familiären Sicht - und wenn ich darüber nachdenke, ist dieser Ansatz gar nicht so weit hergeholt: "Bruno Haberzettl - Das Kaiserpaar Maria Theresia und Franz I. im Kreise ihrer Kinder. Die Einführung der Schulpflicht war wohl nur eine Frage der Zeit ...., 2009 (Acryl, Farbstift auf Karton)". Diese Interpretation hat schon was und bekommt deswegen auch die gesamte Breite der Seite.
Die Ausstellung ist sehr gut besucht, natürlich gibt es Mund- und Nasenschutzpflicht. Es wird sich auch brav daran gehalten, sogar ein gewisser Abstand wird eingehalten. Neben den vielen an den Wänden hängenden Karikaturen, befinden sich an der Stirnseite des "Deix-Raumes" noch Hochtische, die auf drei Ebenen verteilt Schubladen mit Deix Originalgemälden beinhalten. Es ist eine Freude sich diesen kritischen Bildern zu widmen. Eine kleine Auswahl auch von anderen Künstlern, die sich mit dem Thema EU und Brexit befassen, zeige ich nachfolgend. Es zeigt auch, das Comicfiguren altern können, so wie Donald Duck (meine Lieblings-Comicfigur) der im Jahr 2014 seinen 80-jährigen Geburtstag feiern durfte. Donald alleine ist schon schrumpelig und in die Jahre gekommen, was durch das Aquarell auf KARTON noch deutlich verstärkt wird - eine Illusion weniger ;-) ...
In einem weiteren Raum ist Angerer's Nibelungenlied zu bewundern.  "Viel Wunderdinge melden die Mären alter Zeit Von preiswerthen Helden, von großer Kühnheit, Von Freud und Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen, Von kühner Recken Streiten mögt ihr nun Wunder hören sagen. Nibelungenlied, Erstes Abenteuer (übers. v. K. Simrock, zit. in Angerer’s Nibelungenlied, Wien 1972) 

Das Nibelungenlied ist das wohl bedeutendste deutsche Heldenepos des Mittelalters. Es wurde.von einem unbekannten Autor in mittelhochdeutscher Sprache verfasst und entstand zwischen 1180 und 1210 im Donauraum, vermutlich im Gebiet zwischen Passau und Wien. Das Nibelungenlied gilt als älteste schriftliche Fassung der Nibelungensage, die in unterschiedlichen Versionen mit variierenden Schwerpunkten überliefert ist. Die Figuren haben detailliert ausgearbeitete Charaktere, was für die hochmittelalterliche Dichtung unüblich ist. Teils wirken die Protagonist/innen sogar sehr modern. So auch Kriemhild, die als erste Frauenfigur eines Epos Ihr Schicksal nicht. einfach hinnimmt, sondern selbst zu handeln beginnt. Rudolf Angerers Cartoonversion. des Nibelungenliedes aus den-frühen 1970erJahren ist aufgemacht wie ein Bilderbuch und voll schwarzem Humor. Ängerer wurde 1923 in Großraming (Oberösterreich) geboren und starb 1996 in Wien. Er arbeitete 30 Jahre lang als politischer Karikaturist für die Tageszeitung Kurier und illustrierte unter anderem Bücher von Ephraim Kishon, Cissy Kraner, Trude Marzik, Carl Merz, Fritz Muliar, Peter Orthofer, Helmut Qualtinger und Hugo Wiener. 
Im Exkurs #4 zeigt das Karikaturmuseum Krems 25 Originale aus den Landessammlungen Niederösterreich. Mit ihnen wird die Nibelungensage einmal ganz anders präsentiert - aus der heiteren Sicht des Zeichners Rudolf Angerer." 

Die "Neue Nibelungensaga" erstreckt sich mit (wenn ich mich recht erinnere) 28 Bildern entlang der Wand.
Anschließend geht es ins Obergeschoss zur Fix und Foxi XXL Ausstellung, wo mich einige Überraschungen erwarten. Die erste Überraschung ist, dass ich nicht gewusst habe, dass diese Figuren in Deutschland entstanden sind. Eine Beschreibung zum Erfinder Rolf Kauka und der Intention dieser Ausstellung könnt ihr hier nachlesen - ist es, denn es ist spannend - wir alle kennen den Begriff "Ich bin fix und foxi" - woher kommt dieser Begriff wohl ... genau ... richtig getippt ;-):
"Das Karikaturmuseum Krems präsentiert die bisher größte Ausstellung zu den beliebten Comicfiguren Fix und Foxi und bietet einen umfassenden Einblick in das zeichnerische, gestalterische und unternehmerische Universum des deutschen Fix & Foxi-Erfinders Rolf Kauka (1917-2000). 
Kindheitserinnerungen werden wach, wenn die schrägen Abenteuer aus dem gemütlichen Fuxholzen mit Oma Eusebia, Onkel Fax, Lupinchen oder dem Maulwurf Pauli vor unser geistiges Auge treten. Verantwortlich für die Erfolgsgeschichte von Fix & Foxi, die in den 1950er-Jahren begann, war der Münchner Verleger Rolf Kauka, der bis zum heutigen Tag einflussreichste Produzent deutschsprachiger Comics, der bald auch nach Skandinavien, Südeuropa und Lateinamerika expandierte. 
Fix & Foxi ist der einzige Comictitel weltweit, der Eingang In die Umgangssprache gefunden hät („Ich bin fix und foxi“). Rolf Kauka stand in einer gänzlich anderen Erzähl- und Zeichentradition als Walt Disney und etablierte ab den 1950er-Jahren ein eigenständig deutsches Comicgenre nach: dem Vorbild Wilhelm Buschs. 
Zudem brachte Kauka die europäische Comic-Kultur in den deutschsprachigen Raum. Neben den bekannten Charakteren aus der Fix & Foxi-Familie tauchten nämlich Figuren aus frankobelgischen Comic-Klassikern, wie Gaston oder die Schlümpfe, erstmals in Kaukas Publikationen auf. Beliebte Serien wie Lucky Luke oder Spirou und Fantasio wurden so einem breiten Publikum zugänglich gemacht. 
... Gezeigt werden Arbeiten von den Anfangsjahren bis 1972, die wichtigen Zeichnerinnen und Zeichnern aus Kaukas Produktionsstudios namentlich zugeordnet werden. Dokumente und historisches Material beleuchten die Verlagsgeschichte und den Entstehungskontext und ermöglichen eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Comic rund um die beiden „Lauselümmel im Fuchspelz“, von ihren Anfängen bis zur heutigen Etablierung als Comic-Kultfiguren im Fernsehen. ..."  Das Porträt unten zeigt Rolf Kauka.
Neben vielen tollen Zeichnungen, die die Entstehungsgeschichte dieser Comicfiguren dokumentieren, gibt es auch Bilder zu sehen, die nicht nur Fix und Foxi mit Lucky Luke oder Lupo verbinden, sondern auch mit den unbeugsamen Galliern, also Asterix, Obelix und Troubadix. Dieses Zusammenfügen der unterschiedlichsten Comicheften finde och doch sehr bemerkenswert.
Dass Comics nicht vollkommen friktionsfrei ablaufen müssen, belegt die folgende Geschichte und zeigt die karikaturistische Auseinandersetzung des bundesdeutschen Kauka mit der DDR: "Frankobelgische Klassiker - In seinem Comicmagazin Lupo veröffentlichte Rolf Kauka ab 1964 eine umstrittene deutsche Bearbeitung der französischen Serie Asterix. Kaukas erste deutsche Übersetzung dieses Klassikers erschien als stramme Germanensaga Siggi und Babarras. Ein Beispiel: Der Auftrag des ostgotischen Häuptlings Hullberick (nach Walter Ulbricht, dem Staats- und Parteichef der DDR) lautet auf gut Sächsisch: 'Mir ham den besten westgot’schen Druiden zu kaschen und zurück ower die Grenze zu bringen, vorschtand’n! Mit seinen Kunststückchen muß’r uns dann bei der Invasion nach Bonnhalla gegen die Kapitalisten helfen.'  Asterix-Autor René Goscinny tobte und entzog Kauka nach nur wenigen Folgen die Lizenz. Kauka brachte seine Agitation fortan mit einer Serie um zwei neue Germanen namens Fritze Blitz und Dunnerkiel an den jugendlichen Leser. In einer der großartigsten Schöpfungen des Zeichners André Franquin, der Spirou und Fantasio-Geschichte „QRN ruft Bretzelburg“, machte er aus einem Operettenkleinstaat mit Pickelhaubensoldaten kurzerhand die DDR. Trotzdem, Kaukas besondere verlegerische Leistung und sicher auch eines seiner größten Verdienste war die Etablierung einer europäischen Comic-Kultur in Deutschland und Österreich." Das folgende Bild zeigt Asterix und Obelix - Obelix nicht eine Hinkelstein tragend, sondern einen "Trabbi" - auf diese Idee muss man erst mal kommen ... bei näherem Hinsehen ist unter dem Schild "Nur für Fusgenger" zu lesen - auch das wohl eine ordentliche Provokation ...
Damit ist der Besuch des Karrikaturmuseeums abgeschlossen und nach einem kurzen Mittagessen aus den mitgebrachten Leckereien (verstaut im Heckkoffer des Rollers - eine Banane, ein Joghurt und ein selbstgemachter Müsliriegel) geht es zur nur einen Steinwurf entfernten, erst im letzten Jahr, am 25. Mai 2019 eröffneten Landesgalerie Niederösterreich. Dieses Gebäude hat Konfliktpotential und wird von den Besuchern sehr sehr unterschiedlich beurteilt. Ich finde es toll, ich mag moderne Architektur - aber bildet Euch selbst ein Urteil!
Das Gebäude beherbergt Kunst über fünf Stockwerke. Die Ausstellungsflächen sind sehr großzügig dimensioniert. Beginnen werde ich in Untergeschoss -1 wo Exponate von Schiele - Rainer - Kokoschka ausgestellt sind. Einige Bilder sind hinter Glas, sodass beim Fotografieren Spiegelungen der Beleuchtung zu sehen sind und somit hier nicht herzeigbar sind. Darüberhinaus gibt es aber auch Werke von Wassily Kandinsky, Franz Sedlacek und anderen Künstlern zu bewundern. Eine kleine Auswahl stelle ich nachfolgend hinein. Das letzte Bild unten ist von Franz Sedlacek und zeigt einen Ausschnitt aus seinem Werk Gespenster auf dem Baum von 1933. Beim näheren Betrachten sieht man die Gespenster sehr deutlich - irgendwie gruselig.
Danach nehme ich den Fahrstuhl und fahre in die oberste Etage 3 mit einer offenen Terrasse, von der man einen wunderbaren Blick in Richtung Donau und Stift Göttweig hat. Auch das Fenster welches den Blick auf die tief unten liegende Straße freigibt, fügt sich gut in das Gebäude ein. Im oberen Stock sind Werke von Michael Goldgrube zu bewundern. Eines davon ist einen Wandinstallation aus ca. 400 Farbkopien und trägt den Namen Einschnitt
Im 2. Stock widmet sich die Ausstellung der Wachau und die überwiegende Anzahl der Gemälde sind von Maximilian Suppantschitschs. Die Wachau ist ja tatsächlich eine Reise wert, wie es meine Radtour auch gezeigt hat und ich werde sicher nicht das letzte Mal tiergewesen sein. Die Landschaft ist schon sehr beeindruckend und in vielen Bildern wundervoll festgehalten. Diese Bilder sind auch Zeitdokumente und spiegeln die Besiedlung und auch den Verlauf der Donau vor Begradigungen wider. Zunächst aber eine kurze Einführung in die Wachau, wie sie auf einer Tafel in der Landesgalerie vorgestellt wird: "Ein Land schärft sein Profil - Das wachgeküsste »Dornröschen«, als das man die Wachau betrachtete, sollte so rasch als möglich Anschluss an die internationale Fremdenverkehrsmaschinerie finden. Die bezaubernde, wunderbar wanderbare Landschaft mit ihren natürlichen Gegebenheiten, mit Burgen, barocken Stiften und altertümlichem Ortsgepräge war die Grundlage, der Ausbau der Infrastruktur das zugkräftige Argument. Der Wein, der das Kulturland seit jeher geprägt und mittlerweile auch an Qualität gewonnen hatte, und die damit verbundene (Wein-)Seligkeit bildeten nicht zu vernachlässigende Anreize für einen Ausflug hierher - für Schönheitssucher zur Zeit der Lese, zur Gaumenfreude und Erbauung auch zu jeder anderen Zeit. Mit der Marille wurde dem Wein eine Verbündete an die Seite gestellt, deren Blüte den Tourismus jeden Frühling aufs Neue in Schwung zu bringen vermochte. Dazu kamen »Events«, wie das Wachauer Frühlingsfest, das Sonnwend-Spektakel, oder 1927 das Wachauspiel in sommerlicher Freiluftinszenierung in Spitz an der Donau. Damit einher ging aber auch die Rückbesinnung auf alte Traditionen, etwa die Wiedereinführung der Goldhaubentracht. Was nach innen identitätsstiftend wirkte, trug nach außen mit zur Authentizität bei und machte den Aufenthalt in der Wachau zu einem einzigartigen Erlebnis." 

Dieses wurde, wie schon erwähnt, in vielen Bildern von Suppantschitschs, zu dem es hier ebenfalls, teilweise gekürzte, Hintergrundinformationen gibt: "!Maximilian Suppantschitsch: Der »Wachau-Professor« - Suppantschitsch war der mit Abstand am längsten »dienende« Wachau-Maler der »ersten« Stunde. Seine Zeitrechnung in dieser Hinsicht begann 1888 mit der Sommerexkursion der Lichtenfels-Schule nach Dürnstein. Bis zu seinem Tod 1953, also 65 Jahre lang, sollte er seine künstlerische Arbeit nahezu ausschließlich in den Dienst der Wachau stellen. 1865 in Wien geboren, studierte er ab 1883 an der allgemeinen Malerschule der Wiener Akademie und von 1885 bis 1891 unter der Leitung Eduard Peithners von Lichtenfels. 1891 erfolgte Suppantschitschs Ausstellungsdebut im Wiener Künstlerhaus. ... Suppantschitsch bezog bald auch ein ständiges Sommerquartier in Dürnstein; 1918 erwarb der Künstler hier sogar einen Weingarten, den er selbst bestellte. Im Alter von 60 Jahren mietete er im Stift Dürnstein eine Wohnung, wo er ab 1944 seinen ständigen Wohnsitz nahm und seinen Lebensabend verbrachte. Am Künstlerstammtisch im Gasthaus »Zum Richard Löwenherz« in Dürnstein war Suppantschitsch das ungekrönte Oberhaupt. Schon zu Lebzeiten war Suppantschitsch einer der gefragtesten Wachau-Maler. Für seine Werke erhielt er Preise und Stipendien. Der Kaiser, Museen und namhafte Sammler erwarben Bilder von inm. Sogar In wirtschaftlich schweren Zeiten gelang es ihm, von seiner Arbeit zu leben. Suppantschitsch war alleinstehend und von Haus aus genügsam, gönnte sich nur ab und zu ein neues Buch, einen Konzertbesuch und selbstverständlich ein Radio. Ansonsten fand man ihn stets auf der Suche nach »Iohnenden« Motiven. Neben malerischen und druckgrafischen Arbeiten schuf der Künstler schon seit seiner Studienzeit fein empfundene Studienblätter aus der Wachau. Es ist gut möglich, dass diese schließlich auf hunderte Zeichnungen angewachsene Sammlung, die in seinem Nachlass geschlossen erhalten blieb, ursprünglich mit einem Publikationsprojekt in Verbindung stand. ... Er »verzeichnete« nicht nur all das, was er an der Gegend liebte, sondern wies auch auf Missstände hin, die sein Wachau-Bild beeinträchtigten."
Das erste Stockwerk widmet sich dem Thema Ich bin alles zugleich. Es werden Bilder moderner Kunst präsentiert; besonders interessant finde ich die Wunderkinder von Tomak. Er zeigt Dali, Warhols, Picasso, Baselitz, Grabender und Schiele als Kinder.
Das war's dann auch schon und ich begebe mich durch den üblichen Shop zum Ausgang, schwinge mich auf meinen Roller und genieße eine entspannten Fahrt nach Hause, nach Klosterneuburg.

Dienstag, 23.6.: Es ist gestern Abend beim Schreiben des Tagebuchs dann doch später geworden und vielleicht ist es dem netten Beisammensein vor dem Bierlokal geschuldet, es hatten sich eine Unmenge Fehler eingeschlichen. Auch die Videos sind bisher nicht bearbeitet, eventuell komme ich heute noch am späteren Abend dazu - aber sie werden kommen ...

... so habe ich kurz nach dem Aufwachen den Blog korrigiert und ich denke, es passt jetzt mal so. Die Sonne scheint, es wird ein schöner Tag werden. Ich nehme meine Sachen, die ich gestern noch beim Hofer gekauft hatte und mache mich um kurz nach 8 Uhr in Richtung Dürnstein auf den Weg. Der Ort ist nicht weit, gerade einmal 6 Kilometer, wieder führt der Weg durch Obstplantagen, entlang der Hügel, die den Wein beherbergen. Nach ein paar Minuten taucht die Burgruine Dürnstein über dem Tal auf, im Vordergrund Obstbäume, Weinstöcke an den Hängen und im Hintergrund hoch am Berg die Ruine - echt schon kitschig. Ich nehme den Weg von Dürnstein hinauf zur Ruine,, eine Ansammlung von Treppen. So erreiche ich in ca. 20 Minuenden den unteren Teil der Burg und finde eine Ebene, die sich hervorragend für ein Drohnenvideo anbietet, auch das kommt natürlich noch hier hinein.
Wikipedia gibt zur Burgruine Dürnstein das folgende bekannt, besonders die Geschichte der Gefangenschaft von Richard Löwenherz beeindruckt, da diese hier stattgefunden hat: "Die Felsenburg wurde von den Kuenringern Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Azzo von Gobatsburg, Stammvater der Kuenringer, erwarb das Gebiet um die Burg vom Kloster Tegernsee. Sein Enkel Hadmar I. erbaute die Burg. Die Stadt Dürnstein und die Burg sind durch eine Wehrmauer, eine verlängerte Stadtmauer, verbunden. Oberhalb der Kapelle lag einst der innere Burghof, darin ein mächtiger Felsblock mit ausgehauenem Felskeller.
Bekannt ist die Burg, da der englische König Richard Löwenherz, der vom dritten Kreuzzug heimkehrte, von Dezember 1192 bis März 1193 auf Initiative von Herzog Leopold V. unter Hadmar II. in Dürnstein oder einer Nebenburg gefangen gehalten und dann an den deutschen Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde.
Im Jahr 1306 wurde erstmals eine Burgkapelle erwähnt, geweiht dem Evangelisten Johannes. 1588 wurde das Burgschloss durch Streun von Schwarzenau als Festung wiederhergestellt. 1645 eroberten die Schweden in der Endphase des Dreißigjährigen Kriegs unter Lennart Torstensson auch Dürnstein. Bei ihrem Abzug sprengten die Schweden die Toranlage der Burg.
1662 war die Burg nicht mehr bewohnt, hätte aber wieder instand gesetzt werden können. Ein Jahr später schien „Dürnstein Schloss“ unter den Zufluchtsorten in der Türkengefahr auf. 1679 war das Burghaus endgültig nicht mehr bewohnbar und ab nun dem Verfall preisgegeben.
1882 wurde die Starhembergwarte oberhalb von Dürnstein errichtet. Fürst Camillo Starhemberg ließ den Zugangsweg auf eigene Kosten anlegen. Dieser Weg ist heute Bestandteil des Welterbesteigs Wachau." Wikipedia, 23.06.20 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Dürnstein_(Niederösterreich)

Es sind echte Kalenderfotos dabei, besonders die beiden, die den Blick von oben über Dürnstein und die Kirche zeigen. Mittlerweile ist auch das Drohnen-Video von der Burgruine Dürnstein fertiggestellt (18.7.) und es ist unten zu sehen. Es gibt auch einen tollen Ausblick über das Donautal und die gegenüberliegende, südliche Seite.
Weiter geht's - der Plan ist ja nach Weißenkirchen zu radeln und dann die Fähre zur Südseite zu nehmen. die nächsten 6 Kilometer gestalten sich genauso malerisch wie die ersten Kilometer - ich werde die Wachau nochmals abfahren müssen, alleine dieses Erlebnis ist eine Reise wert. In Weißkirchen angekommen steht die Fähre zwar "vor Anker", ein Schild zeigt aber, dass sie nur an bestimmten Tagen fährt, Donnerstag zu bestimmten Uhrzeiten (mit Mittagspause) und Freitag zu anderen Uhrzeiten. Heute ist keiner diese Tage, leider. Ich setzte mich auf ein Bank am Ufer und lasse mir einen Müsliriegel und ein Mineralwasser aus meinem Proviantvorrat schmecken. 
Okay, dann muss ich halt dieselbe Strecke wieder zurückfahren, um das Stift Göttweig zu erreichen. Bis nach Furth bei Göttweig, ist der "Talort" des Stifts, sind es so 15 Kilometer. Dort angekommen spendiere ich mir zwei Bio-Sonnenblumen-Käsesemmeln, bevor ich den Anstieg zum Stift in Angriff nehme. Es sind immerhin so 200 HM, was sich aber nicht als sonderlich tragisch herausstellt - ihr wisst warum.

Vom Stift Göttweig erwartet mich ein wunderbarer Ausblick über Krems und Umgebung. Der Talblick ist berauschend und ich stelle ein Großformatfoto mal hier an den Anfang.
Der Stiftsbesuch ist nicht so interessant wie ich es erhofft habe, doch entschädigt zumindest die Aussicht. Nichtsdestotrotz gibt es eine kurze Erklärung zum Stift, welches ja ebenfalls, so wie das Stift Melk, ein Benedktionerkloster ist. "Das Stift Göttweig (früher: Köttwein) ist ein Benediktinerkloster der Österreichischen Benediktinerkongregation. Es liegt in der Gemeinde Furth nahe Krems in Niederösterreich auf einem Hügel südlich der Donau am Ausläufer des Dunkelsteinerwaldes.
Im Jahr 2000 wurde es als Teil der „Kulturlandschaft Wachau mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen." Wikipedia, 23.6.2020, https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Göttweig
Die Geschichte beider Klöster weist daher sehr viel Parallelen auf und vieles von dem, was hier hier lese, kenne ich bereits vom Stift Melk. Ein paar Bilder sollen die Schönheit des Stifts vermitteln und auch die Stiftskirche ist sehenswert.
Wenn der Aufstieg zum Stift auch etwas mühsam war, die Abfahrt ist nicht übel - eine sehr gut ausgebaute Straße und ich kann das Rad bedenkenlos rollen lassen, es hat keinen Verkehr - auch keinen Gegenverkehr. So ist die Topgeschwindigkeit laut Tacho bei der Abfahrt 67,3 km/h- das hat Spaß gemacht ;-). Es ist jetzt kurz nach 13 Uhr und ich werde genau das machen, was ich mir gestern vorgenommen habe. Ich besuche die Badearena in Krems, kaufe ein 1,5 Stundenticket für sündteure 4,20€ und schwimme in dem 25 Meterbecken 70 Längen - ich kann euch sagen, das hat echt gut getan und ich werde dies auf meiner Tour zumindest noch einmal machen, eventuell mehrmals. 

Soeben hat mein Kollege und Freund René angerufen und wir werden uns um 17:45 treffen, um um 18 Uhr beim Heurigen zu sein. Es erwartet mich ein geselliger Abend, also dann bis später. Mir fällt ein, dass ich den Namen der Unterkunft noch schuldig bin. Es ist das Living inStyle in Krems-Stein. Es ist ein nettes Hotel und mein Zimmer ist sehr passabel. Dadurch das es mitten im Ort gelegen ist, ist alles auch sehr gut zu erreichen.  

Liebe Viki, lieber René, es hat mal wieder sehr viel Freude gemacht, mit euch zu plaudern, sich auszutauschen und einen gemeinsamen Abend zu verbringen ... ich freue mich schon aufs nächste mal! Auch die anschließende Stadtführung hat mir Krems von einer ganz anderen Seite gezeigt - toll - Danke!

Das Heurigen-Foto zeigt zum einen, wie angenehm warm es heute Abend war und, dass nur in wenigen Fällen der Baby Elefant dazwischen passt ... morgen geht es dann weiter nach Tulln. Ich habe schon im Internet nachgeschaut, ob die Egon Schiele Ausstellung wieder eröffnet wurde - die übliche Antwort: 1. Juli - eine Besichtigung bzw. eine Führung im AKH Zwentendorf ist leider auch nicht möglich, der Donauradweg führt auf der Südseite der Donau ja direkt vorbei, trotzdem werde ich mir dieses außergewöhnliche Demokratie politische Gebäude anschauen. 

... aber dazu dann morgen mehr ... 
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