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 7. Lienz ...
... vier Tage zum Relaxen  ...

Dienstag, 28.6.: das nette Platzerl beim Lucknerhaus muss ich heute leider verlassen - es geht nach Lienz. Es sind nur 41 Kilometer und es erwartet mich keine bis gar keine Steigung. Ich sollte die Tour somit in weniger als zwei Stunden gefahren sein ... und JAAAA ... das war es dann wohl mit dem Schwerstfahrzeug für diesen Urlaub - auf diesen Moment freue ich mich! Ich werde, wenn ich die letzten 20 Kilometer vom Wiener Hautbahnhof nach Klosterneuburg am Samstag auch noch hinter mich gebracht habe, mein Gepäck und das Fahrrad mal wiegen. Bin gespannt, was da so zusammenkommt. Eigentlich hätte ich es vor der Tour machen sollen, aber vermutlich war da irgendwie ein Verdrängungsmechanismus am Werk 😂.

So aber geht es, nach einem noch produzierten Drohnenvideo über dem Lucknerhaus in Richtung Lucknerhütte mit dem Glockner im Hintergrund, mal los. Noch ein gutes und reichhaltiges Frühstück "eingenommen" und der Tag kann kommen. Um 9 Uhr geht es los und - ich bin es ja erst vor vier Tagen hinaufgefahren, steil den Berg auf der Zufahrtsstraße hinunter. Nach drei Kilometern läutet mein Handy - ist ja zugleich mein Navi und ich sehe zumindest die Nummer, die mich anruft. Diesmal ist es eine 0664 Nummer, die weiteren Ziffern sind mir jedoch ein unbekannter Anrufer; ich habe das Gefühl, ich sollte den Anruf annehmen. In die Eisen gestiegen, das Monster zum Stehen gebracht, rangegangen und es meldet sich ein Polizist der Alpinpolizei Lienz. Er fragt mich, ob ich kurz Zeit hätte, um den Alpin Unfall durchzugehen; ich frage ihn, von wo er anruft - seine Antwort Lienz - und wir verabreden uns in ungefähr zwei Stunden bei der Wache der Polizei Lienz. Das ist wesentlich einfacher, als Fragen per Handy zu beantworten. Ich fahre recht langsam (so ca. 25 km/h) den Berg hinunter, immer darauf bedacht, dass meine Bremsen nicht überhitzen, wie es mir bei der Turracher Höhe ergangen ist. Irgendwie schaffe ich es so nach Kals, ab dort wird es zunächst deutlich flacher und meine bremsverzögernden Eisen bekommen eine wohlverdiente Pause, bis sie die nächste Schwerstarbeit, das letzte Stück hinunter nach Huben bewältigen müssen. Von da ist es weniger als eine Stunde, ich parke mein Rad vor dem Polizeigebäude, ein freundlicher Polizist ruft seinen Kollegen an, der mich sprechen wollte und nach ein paar Minuten Wartezeit schiebe ich mein Fahrrad durch den Haupteingang der Polizei Lienz (ich wollte es nicht unbeaufsichtigt mit allem Gepäck vor dem Gebäude abstellen), um mich anschließend mit dem sehr freundlichen Alpin Polizisten zu unterhalten.

Zur Erklärung, die Sache ist nämlich folgende: nachdem die Tour eine professionell organisierte Tour mit Bergführer war und der Tourausgang, wie bekannt, für einen von uns im Krankenhaus geendet hat, muss von Rechtswegen die Staatsanwalt eingeschaltet werden, um eventuelle Fahrlässigkeit auszuschließen. Ich erzähle meine Version der Ereignisse, zwischenzeitlich nimmt er meine Personalien auf bzw. ergänzt diese mit den Daten, die er im Zentralregisterauszug bereits erhalten hat. Ich kann nur bestätigen, dass es sich genauso zugetragen hat, wie es bereits gestern Abend in der Kleinen Zeitung zu lesen war. Es folgt noch ein netter Gedankenaustausch und ich werde entlassen. Von der Polizeistation, die sich unmittelbar beim Bahnhof befindet, sind es nur wenige hundert Meter zu meiner Unterkunft für die nächsten 4 Nächte. Ich freue mich schon echt darauf, etwas zu relaxen und nicht jeden Tag stundenlang körperlich beschäftigt zu sein. Worauf ich mich aber auch freue ist ein Schwimmbad und das Dolomitenbad in Lienz lädt definitiv zum Lagenschwimmen ein - das wird es heute noch werden.

Vorher gehe ich aber Flo im Lienzer Bezirkskrankenhaus besuchen ... es ist komisch, aber es ist ein echt nettes Wiedersehen, damit hatte ich in dieser Form nicht so richtig geregnet. Ich bin nicht lange da, ca. 20 Minuten, doch die Plauderei ist sehr sehr angenehm und wir fassen eine mögliche gemeinsame Tour auf den Großvenediger im nächsten Jahr ins Auge. Dieser Berg ist deutlich einfacher zu besteigen, ist halt nur etwas mehr Hatscherei, aber technisch wesentlich leichter. Wir tauschen Bilder und Videos aus und kommen währenddessen drauf, dass sich die Tour, trotz aller Widrigkeiten am Ende, dann doch gelohnt hat - dieses Fazit finde ich ausgesprochen toll!!!

Die Bilder, die ich von den beiden (Florian und Michael) bekommen habe, werde ich noch in den Abschnitt "Großglockner" einbauen, ebenso einen Videozusammenschnitt der Videos von uns dreien - es lohnt sich also definitiv nochmals auf die Seite zu schauen, denn das, was es dann dort geben wird - morgen, oder spätestens übermorgen - ist echt sehenswert. Das in der früh fabrizierte Drohnenvideo vom Lucknerhaus, kommt morgen ebenfalls auf die "Glockner" Seite.

Nach dem Wiedersehen geht es dann für mich zunächst mal ins Dolomitenbad und ich schwimme meine 40 mal 50 Meter. Das tut irrsinnig gut, wie habe ich das vermisst - nach den exakt zwei Kilometern fängt es an zu gewittern, ich schnappe noch rechtzeitig meine, am Beckenrand abgelegten Sachen und verziehe mich in die Umkleidekabine. Den Schauer abgewartet und es geht zum Hofer, wo ich den geliebten Salat kaufe. Jetzt sitze ich hier, bei einem Bierchen, nachdem ich die Feldfrüchte verzehrt habe und schreibe den Blog.

Morgen gibt es dann noch den ominösen Termin um 14 Uhr in Lienz, der sich während der Tour einfach so ergeben hat ... das wird spannend und ich werde euch morgen berichten, was es mit diesem Termin auf sich hat ... bin mal gespannt, wie es läuft 😉 ... Das war's für heute - also morgen wieder reinschauen, es gibt die tollen Fotos und Videos und eine Erklärung ...


Mittwoch, 29.6.: es war ein geruhsamer Tag, aber trotzdem recht lang. Um 7 Uhr stehe ich auf, trinke meinen Kaffee, setze mich vor den Computer, um ein paar wirklich dringende Emails aufzuarbeiten. Heute scheint der perfekte Tag dafür zu sein, denn seit, ich weiß nicht genau wann, aber es wird wohl so Mitternacht gewesen sein, donnert es unentwegt und regnet es. Das Regnen wechselt sich mit Schütten ab; es ist recht warm in meiner Unterkunft, die übrigens eine Ferienwohnung mit 72qm ist und ich reiße erst einmal alle Fenster auf. Kühle Luft durchströmt die Räume und es wird langsam angenehmer. Nachdem ich die wichtigsten Mails abgearbeitet habe, widme ich mich den Videos, die ich von Florian und Michael bekommen habe. Ich nehme mein Video-Bearbeitungsprogramm und fabriziere ein Video mit lizenzfreier Musik, welches ihr unter "Großglockner" findet. Es ist einfach beeindruckend (nicht das Video oder vielleicht auch das) wie teilweise ausgesetzt der Weg hinauf zum Gipfel ist. Das Video zeigt es eindrucksvoll und ich möchte euch beiden sehr herzlich für die zur Verfügungstellung eurer Videos und Bilder danken!!! Bilder von euch werde ich im "Großglockner" Kapitel noch einfügen.


Inzwischen ist es 13 Uhr und ich esse meine Salatmischung, garniert mit einem Proteinweckerl. Dann packe ich meine Badehose und das Handtuch ein, denn schließlich werde ich heute wieder "meine" zwei Kilometer schwimmen und verstaue meinen Computer, mein MacBook Air - ja, richtig gelesen - in meinem Rucksack ...


... und jetzt kommt die Aufklärung des angekündigten und angesprochenen 14 Uhr Termins von heute. Wie ihr wisst und auch vielleicht gesehen habt (wenn nicht, schaut sie euch an 😜), habe ich einige Videos mit meiner Drohne (DJI mini 3 Pro) gemacht - von allen möglichen Gegenden, Bergen, Dörfern, Hütten etc. die ich im Laufe meiner Tour besucht habe. So auch ein abendlicher Flug über St. Jakob in Defereggen. Diese Video habe ich der Tourismusinfo bei meinem Aufenthalt in St. Jakob gezeigt und die beiden Damen, die dort für die Tourismusinformation arbeiten, fanden es toll. Sie meinten dann, sie würden, meine Erlaubnis vorausgesetzt den Link und meine Telefonnummer gerne dem Tourismusmangment für Osttirol in Lienz weiterleiten ... von mir aus gerne und natürlich überhaupt kein Problem. Womit ich dann nicht gerechnet hatte, dass während meiner Fahrt letzten Freitag von St. Jakob zum Lucknerhaus ein Anruf kam, den ich auf dem letzten steilen Stück nach Huben entgegengenommen habe, und eine sehr freundliche Dame vom Lienzer Tourismusmanagment meinte, sie wäre/sie wären sehr an dem Video interessiert. Sie würden es gerne vertraglich festsetzen, was ja auch in meinem Interesse ist und ein par Stunden später, bekam ich den Vertrag per Email zugesendet. Zwischenzeitlich in Huben angekommen und nochmals dort zum Bankomaten gegangen, fiel mir ein, dass ich ja ab Dienstag (gestern) ohnehin in Lienz sein würde. Ich habe die Dame also zurückgerufen und mir gleich einen Termin für heute um 14 Uhr ausgemacht ... soweit zur Vorgeschichte.


Ich nehme meinen, mit dem MacBook beladenen, wasserfesten Rucksack, die Regenhülle macht ihn tatsächlich wasserdicht - es regnet nämlich immer noch - und "wandere" die 1,6 Kilometer zum Tourismusoffice. Ich werde von einem Herrn nett begrüßt, er fragt mich, was ich möchte und sage ihm, ich bin mit der Dame vom Management verabredet. Er telefoniert sie an, ich gehe in den ersten Stock hinauf und werde dort von ihr empfangen. Wir gehen in ihr Office und laden nicht nur die eine Datei auf eine ihrer externen Festplatten, sondern alle Videos, die in St. Jakob und Osttirol entstanden sind (da fällt mir ein, dass das Lucknerhaus und dass Ködnitztal Video in diesem Bericht von gestern noch ausständig sind, das werde ich morgen früh zusammenschneiden). Insgesamt sind es etwas mehr als 42 GB die da in 4k Auflösung zusammengekommen sind und auf eine externe Festplatte der Toursimusinfo gespielt werden wollen. Ist schon erstaunlich! Und zusätzlich - die für Lienz natürlich uninteressant sind - kommen noch einige Videos vor St. Jakob hinzu - echt fleißig 😉. Während des Kopiervorgangs bekomme ich einen Verlängerten spendiert und als Anerkennung eine "Deluxe Stainless Steel Activity Bottle" mit der Aufschrift "ISELTRAIL - folge deinem Fluss" sowie zwei "Hals-Kopf-Mützen-Tücher" geschenkt - keine Ahnung wie man diese Tücher nennt. Das ist nett und wird mir in guter Erinnerung bleiben. Ich habe vom ersten Gespräch an gesagt, dass ich kein finanzielles Interesse an der Weitergabe meiner Videos habe, jedoch bei der Verbreitung dieser, immer genannt werden möchte - und dies wurde mir eben vertraglich zugesichert. Insbesondere dann, wenn die Verbreitung der Videos über YouTube erfolgt. Diese Plattform wird sehr häufig für ihre Werbung genutzt und dort werde ich als Urheber genannt. So ... das war der 14 Uhr Termin ... nach 30 Minuten verlasse ich die Tourismusinfo Lienz - es regnet immer noch - und ich besuche diverse Sportgeschäfte, um mich mal umzuschauen, was es so an technischer Ausrüstung für nächstes Jahr für den Großvenediger gibt (es hat sich doch einiges in den letzte vier (3,5 !!!) Jahrzehnten geändert - mein Gott ist das grauslich, dies so zu schreiben bzw. so die Erinnerung hervorzuholen.

Wenn ich am Sonntagabend "die Schnauze ziemlich voll gehabt hatte" und gezweifelt hatte, ob ich überhaupt nochmal in dieser Form in die Berge gehe, juckt es mich heute Dienstag schon wieder ordentlich und ich werde den Großvenediger im nächsten Jahr besteigen - es wird vermutlich nicht der einzige in dieser Kategorie sein, denn es wächst da so ein Gedenke in meinem Kopf - aber zu dem vielleicht am Ende der Tour etwas mehr.


Sportgeschäfte abgewandert und dann zum zweiten Mal zum Dolomitenbad. Nachdem es heute regnet, also Schlechtwetter ist, hat das Freibad nicht geöffnet. Ich werde mir eine 2-Stunden-Karte für das Hallenbad kaufen und die zwei Kilometer dort schwimmen - es ist echt der Hammer, wie gut das Schwimmen tut! Anschließend löse ich mein Versprechen ein und besuche das Restaurant, das meiner ersten Unterkunft, dem Falken Horst in Lienz angegliedert ist. Sie wollten damals (okay, es ist gerade mal 1,5 Wochen her - für mich ist es fast eine Ewigkeit) wissen, wie es mir am Großglockner ergangen ist. Sie haben mich tatsächlich wiedererkannt und ich erzähle ein wenig von dem Geschehenen. Seit langer Zeit hat es mal wieder eine Pizza gegeben und ich habe mich ausnahmsweise mal wieder bedienen lassen - ein Weizenbier und dann geht es die zwei Kilometer zu Fuß zurück zu meinem Quartier.


Jetzt ist es 20:30, der Regen hat aufgehört und es lockert auf, es zeigt sich der blaue Himmel - morgen wird es echt schön werden und das Freibad ist wieder angesagt. Vielleicht verbringe ich den ganzen Tag im Freibad, nehme meinen Computer mit, nutze den Hotspot von meinem Handy und schreibe/ergänze von dort aus meinen Reisebericht - ist keine schlechte Idee ...


Ganz ohne Bildchen möchte ich diesen Tag nicht abschließen, daher kommen jetzt ein paar, die die Regenstimmung über Lienz zeigen - auch das gehört dazu ... übrigens, die Unterführung unter dem Bahnhof, ist eine der am schönsten gestalteten Unterführungen, die ich bisher gesehen habe. Besonders gefällt mir natürlich die starke Aufmerksamkeit für uns Radfahrer - fast einzigartig in dieser Form ...


Donnerstag, 30.6.: Wow ... der vorletzte Tag, wenn ich mal die Zugheimfahrt nicht mitrechne ... wie die Zeit doch vergeht. Heute habe ich nichts besonderes vor. Gestern hatte ich mir für heute noch einen Schwimmbadtag vorgenommen, doch irgendwie, den ganzen Tag im Bad zu verweilen, dass ist nicht so meins. Also schnappe ich mir nach dem morgendlichen Kaffee meinen Rucksack und schwinge mich auf's Rad. Es geht in Richtung Matrei ein wenig die Isel flussaufwärts. Ich komme an einem Sessellift vorbei, bei dem sich ein "Alpine Coaster" befindet, sieht echt interessant aus, doch ich lasse es dann. 100 Meter weiter geht es zum Schloss Bruck hinauf. Wie ihr der Tafel entnehmen könnt, ist es ein echtes mittelalterliches Schloss, in dem jetzt das Stadtmuseum von Lienz beheimatet ist. Eigentlich wäre ich sehr gerne mit meiner Drohne geflogen, denn Schlösser aus der Luft machen sich auf Videos immer ausgezeichnet ... doch leider, die App der Austro Control zeigt mir, das hier das Drohnenfliegen verboten ist und als braver Staatsbürger, halte ich mich natürlich daran. Für die Besichtigung des Innenhof muss man zahlen, da dieser zum Museumsbereich gehört, also besichtige ich das Schloss ausnahmsweise einmal nur von außen. Auch die das Schloss umgebende  Parkanlage ist nett und es tummeln sich Tierchen auf und im Wasser, wobei, die besonders im Wasser nach der Menü-Abendkarte ausschauen - oder auch nicht, ich kenn mich da nicht so richtig aus.

Wieder nur 100 Meter weiter befindet sich COOL'S Center of Outdoor Lienz - tja, und dort habe ich gestern Abend eine Rafting Tour für Freitag via Internet gebucht ... das ist das allererste Mal, dass ich mich mit einem Schlauchboot auf einen Fluss begebe. Ich frage nach, ob meine Reservierung angekommen ist, es wird bestätigt und ... und ... darauf freue ich mich schon echt. Für heute war leider nichts mehr frei, denn das Wetter sollte heute besser sein als morgen, aber egal. Noch ein paar Meter flussaufwärts wird die Isel per Brücke gequert und nach ein-zwei Kilometern befindet sich eine sehr schmale Hängebrücke, die zum Isel-Blick führt. Von hier hat man einen tollen Blick flussauf- und flussabwärts. Ich nehme meine Drohne und fliege den Fluss mal ab, soweit die Verbindung eben reicht - mittlerweile weiß ich ja (und anscheinend kann ich mich drauf verlassen), dass die Drohe bei Verbindungsabbruch "alleine wieder nach Hause findet". Das ist schon echt irre und funktioniert auch heute wieder. Diesmal werde ich das Video nicht hineinstellen, denn ich möchte morgen ein Video von einer Rafting-Gruppe produzieren, die ich mit der Drohe ein paar Meter begleite.

Dann geht es wieder zurück zu meiner Unterkunft, ich mache mir ein leichtes Mittagessen und fahre um 16 Uhr mit dem Rad zum Dolomitenbad, um meine Längen herunter zu schwimmen. Diesmal werden es 60 Längen zu 50 Metern, also 3 Kilometer. Auch hier macht sich der Zahn der Zeit bemerkbar - nicht dass es mir zu anstrengend ist, aber diese Distanz bin ich in jüngeren Jahren in nicht einer Stunde geschwommen (kein Kraul, ich kann nur Brustschwimmen), heute brauche ich dafür 1:20 Stunde ... nun ja, der alte Mann lässt grüßen 😜 ...

Das Bad ist wundervoll gelegen, direkt mit Blick auf die Kulisse der Linzer Dolomiten, einfach großartig, hier zu schwimmen. Der Ansturm hält sich heute in Grenzen, vorgestern war es deutlich mehr, dafür ist es anscheinend zu bewölkt oder aber, es ist schon "zu spät" am Tag. Mittendrin fängt es plötzlich an, leicht zu regnen; meine am Beckenrand abgelegten Sachen wandern kurzerhand in einen Spind und ich spule weiter meine Bahnen herunter.

Am Abend erwarten mich meine Vermieter, Frau und Herr Gaßmayr, zu einem Gläschen Wein oder einem Bier. Ich finde das ausgesprochen nett und im Verlaufe des Abends entwickelt sich eine sehr herzliche Plauderei, die für mich dann mit zwei Bier endet. Auch dieser Gedankenaustausch, sowie die vielen anderen auf der diesjährigen Tour, hat erneut sehr viel Spaß gemacht - vielen Dank dafür! Solltet ihr, die Leserinnen und Leser mal in der Region Lienz oder direkt in Lienz sein, bucht dieses Quartier. Die Ferienwohnung der Unterkunft Gaßmayr, die mit 72qm angeboten wird ist herrlich und man fühlt sich direkt heimisch.

Um kurz vor 22 Uhr verabschieden wir uns ... es war ein sehr netter Tag und ich freue mich auf die morgige Tour auf "The River Wild" - ihr erinnert euch? 😉


Freitag, 1.7.: heute wartet eine Rafting Tour auf mich; wie schon gestern erwähnt, ist es das erste mal, dass ich so eine Tour mache. Ich habe sie im Internet gebucht und es gab vier verschieden Auswahlmöglichkeiten: "COOL'S Tour leicht", "FUN Rafting mittel", "SPORT Rafting schwer" und "EXTREM Rafting". Ich habe mich für die zweite Variante, die mittlere entschieden - das sollte passen. Es sind nur wenige Kilometer von meiner Unterkunft zum Rafting Center, zum Treffpunkt. Dieses ist direkt an der Isel gelegen und ich bin ich schon um 8:30 dort, Treffpunkt ist erst um 9 Uhr. Ein paar Minuten später kommen eine Familie aus Köln und noch einige weitere Gäste. Insgesamt werden wir 12 Personen sein, die auf zwei Boote aufgeteilt werden. Nachdem ich schon nett mit der fünf-köpfigen Familie aus Köln geplaudert habe, schließe ich mich ihnen an und wir werden diese Tour gemeinsam absolvieren. Sie sind nicht so blutige Anfänger wie ich, einer der Wagemutigen hatte mal eine Tour in Skandinavien gemacht, die anderen vor kurzem auf der Möll, somit bleibe ich als Unerfahrener übrig. Nachdem wir unsere Neoprenanzüge, Neoprenschuhe, die Schwimmweste und den Helm erhalten haben, gibt Georg (unser Tourguide) uns eine kurze Einführung über Verhaltensmaßregeln. Wir steigen in einen kleinen Bus ein, der uns zum ca. 13 Kilometer entfernten St. Johann bringt. Dort ausgestiegen, stehen gleich zwei Schlauchboote bereit, die zunächst noch vollständig aufgepumpt werden müssen. ... und dann geht es los ...

Erst ein wenig Asphalt Trockentraining - also ins Boot einsteigen, mit den Füßen in die Halteschlaufen schlüpfen und sich dann soweit aus dem Boot nach hinten legen, dass der Kopf/der Helm den Asphalt berührt. Die erste akrobatische Übung. Dann ein paar Paddelerklärungen und was mache ich, wenn jemand über Bord geht. Sollte das passieren, dann ist die/der Gegenüberzitzende für die/den über Bord gegangenen verantwortlich und versucht sie/ihn an der Schwimmweste zu packen und ins Boot zu hiefen. Hier, auf dem Asphalt, hört es sich dramatischer an, als es später im Wasser sein wird. Die Reibungskräfte sind doch ohne Wasserfilm um einiges größer. Nachdem wir das Einschulungsprozedere begriffen haben, schnappt sich jeder "Insasse" eine am Boot befestigte Schlaufe und wir tragen das Boot ein paar Meter abwärts ins Wasser. Die ersten Meter flussabwärts paddeln wir gleichzeitig, jeder hat einen eigenen "Schlachtruf" bei jedem Paddelschlag - in der Gruppe sollten die Rufe synchronisiert sein, dann kommen wir auch gut voran. Besonders dann, wenn die sogenannten Walzen kommen, sollten diese in zügigem Tempo überquert werden, da sonst die Gefahr des Kenterns besteht. Es wird mal kräftig nach vorne gepaddelt, dann mal zurück und dann werden so kleine Übungen vollführt, wie etwa "alle die rechts sitzen herauslehnen, bis der Kopf unter Wasser ist". Die Füße hängen in den Schlaufen, die Brücke (also Körperspannung) die da vollzogen wird ist nicht ohne und das Zurückkommen braucht gute Bauchmuskeln. An mehreren Passagen werden wir zum Schwimmen "eingeladen 😜", ich verzichte auf's Schwimmen, ich mag offene Gewässer zum Schwimmen nicht - stundenlang im Frei- oder Hallenbad schwimmen, okay - aber offenes Gewässer ist nicht meins ... tja. So geht es dahin und irgendwie, nachdem ich jetzt diesen Blog schreibe, merke ich an  meiner Oberarmmuskulatur, dass die Paddelei doch nicht ohne war - es hat zwar einige Pausen gegeben, doch wir haben uns beim Fortbewegen schon ziemlich ins Zeug gelegt. Nach 13 Kilometern und nicht ganz eineinhalb Stunden erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Es war eine extrem tolle Fahrt in einer sehr sehr netten Gruppe, es hat echt Spaß gemacht mit Euch. Die mit Bergfex und der Apple Watch getrackte Route sowie einigen Zusatzinformationen befindet sich im Anhang.

Das Boot wieder ein paar Meter zum Stützpunkt zurückgetragen, noch ein Gruppenfoto gemacht und dann ein wenig Relaxen auf der Terrasse. Bilder wurden von einem externen Fotografen ebenfalls gemacht, die ich allerdings jetzt noch nicht habe. Wir haben uns den Preis der Bilder geteilt und ich bekomme einen Link auf meine Email Adresse geschickt, um diese dann herunterladen zu können (Der Link ist gerade gekommen, es ist Samstagmittag - ich sitze im Zug nach Wien und schreibe den Tagesbericht zu Ende 😉). Zusätzlich gibt es noch ein Drohenvideo einer Schülergruppe, welches ich vom Iselblick aufgenommen habe. Ich bin für dieses Video mit dem Rad zum Isel-Blick zurückgefahren und habe auf die Gruppe gewartet. Es ist nett zum Anschauen. Den Link sollte die Gruppe ebenfalls bekommen haben, sodass sie sich das Video auch anschauen können.

Die Bilderserie oben zeigt, dass wir doch zeitweilig auch ordentlich nass geworden sind - nicht nur die, die den Sprung in die kühle Isel gewählt haben. Aber es war sehr sehr lustig und hat echt Spaß gemacht.


Mittlerweile hat es mal wieder angefangen zu gewittern und zu regnen - es ist echt nicht beständig, besonders am Nachmittag ist immer mit einem Schauer zu rechnen. Ich beschließe, "zu Hause" zu bleiben und schreibe also diese paar Zeilen. Am Abend werde ich mich noch von meinen netten Gastgebern verabschieden ...


... so war's dann auch, bei einem Bier und ein einem slowenischen Obstschnapserl (haben sie von Gästen bekommen) plaudern wir noch ein Stündchen - dann packe ich meine Sachen und schaue noch ein wenig Apple TV. Bei einer meiner Lieblingsserien hat gerade die dritte Staffel begonnen - For all Mankind. Dies ist eine interessante fiktive Geschichte aus den 70/80iger Jahren und jetzt fortsetzend mit Beginn der 90iger, bei dem es um die Eroberung des Mondes und aktuell um das Wettrennen zum Mars geht - natürlich unter der Rivalität von USA und Sowjetunion und einer weiteren neuen Konkurrenz aus einem privaten Sektor. Ein sehr sehr spannendes Thema, gerade in Zeiten wie diesen ...


Samstag, 2.7.: nach dem Aufräumen und dem Packen des Rades, mach ich mich um 6:30 auf den Weg zum Bahnhof. Es ist ein traumhafter Tagesanbruch. Wolkenloser Himmel, die Lienzer Dolomiten im Hintergrund, davor goldgelbe Weizenfelder und eine sehr sehr angenehme Luft - nach diesen fünf Wochen unterwegs muss ich jetzt schon feststellen, dass ich mich an diese Form des Reisens sehr gewöhnen könnte ...

Natürlich bin ich viiiiiel zu früh dran, aber egal, so ein herrliches Wetter, dass gehört auch ausgenutzt. Der Regionalzug nach Villach steht schon bereit und ich verstaue mein Rad. In Villach muss ich umsteigen und da wird mir klar, warum die Abfahrtszeit von dem ursprünglich gebuchten Zug um 9:24 auf 7:19 vorverlegt wurde. Ich komme in Villach Westbahnhof an und muss zum eineinhalb Kilometer entfernten Villach Hauptbahnhof radeln. Derzeit wird der Hauptbahnhof Villach umgebaut und es können anscheinend nicht alle Züge dort halten. Der ursprüngliche Zug wäre um 11:04 in Villach gewesen und der Railjet nach Wien fährt um 11:14 - 10 Minuten sind tatsächlich zu knapp, bzw. nicht machbar. Ist aber auch okay, dann gibt es ein kleines Frühstück beim Bahnhof.


Wie oben schon erwähnt, soeben habe ich den Link zu den Rafting Bildern erhalten. Ich habe sie alle runtergeladen und während der Fahrt in den Blog oben eingefügt. Um 15:35 werde ich am Hauptbahnhof in Wien sein und dann noch so 50 Minuten nach Hause radeln ... somit ist die diesjährige Tour abgeschlossen ...


... pünktlich am Hauptbahnhof in Wien angekommen, das Rad aus dem Zug gehieft, zuerst allerdings das Gepäck und dann nach Hause geradelt. Die 20 Kilometer waren noch locker, gutes Wetter, nicht zu heiß ... Samstagnachmittag ist, irgendetwas brauche ich noch zum Essen am Wochenende ... der Kühlschrank ist "fast" leer - also nochmals zum Einkaufen ... das war's dann wirklich ... meine diesjährige Tour ist zu Ende und ich habe schon einen Plan für nächstes Jahr ... oder besser für den Zeitraum von einem Jahr - aber das kommt im "Fazit" ...


Trotzdem, ein kleines Fazit kann ich aber schon jetzt geben - das größere kommt dann vermutlich in den nächsten Tagen, nachdem ich den Reisebericht nochmals gelesen, korrigiert und adaptiert habe ...  und was besonders zählt, viele Dinge beim Lesen nochmals erlebt habe ... die Erinnerung ist einfach besser, ich war immerhin fünf Wochen unterwegs und das war schon der Hammer - echt!!! Jetzt aber zum, aus dem Zug geschriebenen Fazit:


Der Plan von Ende Januar, nach der erfolgten Buchung bei Alpine Welten den Großglockner am 26. Juni zu besteigen, ist voll aufgegangen ... und darüber bin ich mittlerweile echt stolz - ehrlich: Abnehmen war angesagt - immerhin waren es 18 Kilo Mehrgewicht Ende Jänner, Kondition habe ich mir über die Monate antrainiert und die vier Wochen vor dem Großglockner hat es ca. 10.000 Höhenmeter Bein-Krafttraining gegeben, immer auch zusätzlich zu den ca. 750 Kilometern mit Schwerstgepäck auf dem Rad und auf diesem Gefährt 6.500 Höhenmeter.


Es hat alles auf den Punkt gepasst, auch wenn die Besteigung des Glockners nicht ohne war, aber es hat funktioniert!!!


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