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7. Etappe - Pompeji & Vesuv
... Vesuv leider Fehlanzeige ...

24.7. Montag: heute werde ich es echt kurz machen - es ist mittlerweile 20:30 und ich bin ziemlich platt, wie man so schön sagt. Nicht unangenehm, aber doch nach guter getaner Arbeit ...

... echt warmes/heißes Wetter ist für unterwegs heute angesagt, daher mache ich mich nach dem üblichen Frühstück - langsam gewöhne ich mich daran - um fast pünktlich 8 Uhr auf den Weg nach Pompeji. Es hat erfrischende 26°, Catania lasse ich recht schnell hinter mir, erstaunlicherweise ist wenig Verkehr. Ich ziehe mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit dahin, meistens also 130 km/h und nach einer guten Stunde erreiche Messina. Dort kaufe ich ein Ticket für die Fähre zum "echten" Italien und wie es bei Motorradfahren so üblich ist, schlängele auch ich mich an den Autos vorbei und lasse mich von einem Hafen-/Fährenmitarbeiter auf die Fähre winken. Das ist echt super und funktioniert eigentlich immer - der Sonderstatus der Motorradfahrer - keine Ahnung warum das so ist, aber es ist allgemein akzeptiert und keiner regt sich auf - zumindest bekomme ich davon nichts mit ;-).
Die Fähre legt dann bald ab - es dauert echt keine fünf Minuten - und die Überfahrt wird so an die 20 Minuten sein, habe ich nicht auf die Uhr geschaut. Auf der Hälfte der Überfahrt sieht man sehr gut die Meerenge von Messina, die das Festland Italien von der Insel Sizilien trennt. Drüben angekommen (auch von unterwegs ;-)) noch ein letzter, fast sehnsüchtiger Blick auf Sizilien (es waren wenige Tage, aber die sehr erlebnisreich) und es geht mit Vollgas in den erlaubten Verkehrsgrenzen in Richtung Pompeji. ...
... das Navi zeigt jetzt 461 km an, nach denen der nächste Abzweig kommt - also ohnehin kurz vor Pompeji. Ich richte mich also ein, die Kilometer herunter zu zählen und düse so dahin. Die Autobahn ist echt leer und überraschend Maut frei, ein kleines Stück nach Catania war Maut und ein kurzes Stück vor Pompeji wird ebenfalls wieder Mautgebühr eingehoben werden. Also insgesamt eine eher billigere Art der Autobahnbenützung. - war ja nicht immer so. 
Je mehr ich ins Landesinnere, also Kalabrien komme, steigt das Thermometer. Es hat zunächst erst so um die 32°, es wird dann aber heißer und heißer, bis es 41° anzeigt. Nicht auszudenken, wenn es hier mal einen Stau geben sollte und in der heißen Luft mein Hirn unter dem Helm brutzeln sollte. Soweit kommt es Gott sei Dank nicht und bei 130 km/h ist die Hitze auch halbwegs erträglich, auch wenn es nur heiße Luft ist, die mir entgegenweht - aber zumindest kein Stillstand - es gehen einem (mir) dann eine Menge Gedanken durch den Kopf: halten die Reifen das aus, funktioniert die Motorkühlung gut und es gibt kein Überhitzen, was sagt das Motoröl zu den Temperaturen ...
Im Endeffekt habe ich ein sehr gutes Qualitätsfahrzeug unter dem Hintern (Made in Japan - und die verstehen echt was vom Motorradbau!!!), auf das ich mich im Nachhinein voll verlassen konnte - ist eine gute Erfahrung für zukünftige Touren. Es sind auch sonst keine Motorradfahrer unterwegs - oder zumindest fast keine, sie lassen sich über die hunderte Kilometer an maximal zwei Händen abzählen. Eigentlich eher untypisch!!!
Diese Autobahn ist echt der Hammer und eine soeben durchgeführte Internetrecherche gibt mir einen Artikel im Standard vom 9.1.2017 (Autor: Dominik Straub) aus, den ich sehr bemerkenswert finde, auch unter dem Aspekt der Einflussnahme der Mafia und ich diesen Artikel deswegen auch hier zitieren möchte (hier wird die umgekehrte Richtung, also von Norden nach Süden beschrieben)
Lest es bitte (!!!), denn es liest sich einfach unglaublich, so wie die Tor Geschichte (Ihr erinnert Euch - das Dorf in den Pyrenäen) - Mord und Totschlag um Ziele zu erreichen - und dies sind keine Kriminalromane, dies ist die blanke Realität:

"... Teuer und mafiös: Italiens Autobahn A3 ist fertig. Mehr als 50 Jahre Bauzeit, erhebliche Umplanungen und Kostensteigerungen: Die Autobahn von Salerno nach Reggio Calabria, Mahnmal für Kriminalität, ist fertiggestellt
Für Italiens Verkehrsminister Graziano Delrio ist zum Jahresende "ein Traum wahr geworden": Zusammen mit dem Chef der staatlichen Autobahnagentur Anas, Gianni Vittorio Armani, und einigen Dutzend Journalisten fuhr Delrio im Reisebus die knapp 500 Kilometer auf der ausgebauten und sanierten A3 von Salerno nach Reggio Calabria – und das, ohne wie bisher üblich durch unzählige Großbaustellen stundenlang aufgehalten zu werden oder umständliche Umleitungen über steile und kurvenreiche Nebensträßchen im kalabrischen Küstengebirge in Kauf nehmen zu müssen. Lange war die "Salerno-Reggio" ein Albtraum gewesen – für diejenigen, die sie benützten, aber auch für die Steuerzahler: Im Lauf der Jahrzehnte dauernden Bauarbeiten haben sich die Kosten mehr als verdoppelt. Die Autobahn an die Stiefelspitze galt lange Zeit als Symbol für alle italienischen Unzulänglichkeiten: für Schlamperei, Bürokratie-Wahnsinn, nachlässige Aufsicht – und für die Infiltration der Mafia bei öffentlichen Bauaufträgen. Die Präsenz der kalabrischen 'Ndrangheta beim Bau der A3 war derart massiv, dass das Bauwerk auch sarkastisch "das längste Corpus Delicti Italiens" genannt wurde.
Mafiöse Bereicherung. Die Infiltration der Clans ist durch zahlreiche juristische Verfahren, die während der Bauzeit stattgefunden haben, bestens dokumentiert. Die 'Ndrangheta hat sich auf unterschiedlichste Weise bereichert: Entweder haben sich mafiöse Firmen direkt öffentliche Aufträge unter den Nagel gerissen. Oder sie haben saubere Unternehmen bedroht und Schutzgelder verlangt: Im Gegenzug "garantierten" die Clans die Sicherheit der Baustellen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Clans während der Bauzeit rund dreißig Morde begangen. "Hier hat zu lange die Mafia kommandiert – ab heute ist die Autobahn ein Symbol für den sauberen Süden", betonte Minister Delrio.
Der Festakt vor Weihnachten war streng genommen keine Eröffnung oder Einweihung: Die Autobahn war bereits 1962 von der Regierung Fanfani beschlossen und trotz ihrer Länge bereits zwölf Jahre später, im Jahr 1974, dem Verkehr übergeben worden. Allerdings handelte es sich mehr um eine Schnellstraße als um eine Autobahn – und angesichts des während der Bauzeit rasant gestiegenen Verkehrsaufkommens sah sich schon die Regierung Craxi im Jahr 1987 zu einem Erweiterungsprojekt gezwungen. Die erste Regierung Prodi bewilligte 1997 weitere 6000 Milliarden Lire zur Modernisierung und Verbreiterung. Letztlich wurde in den vergangenen vierzig Jahren auf und neben der bestehenden alten Schnellstraße eine nagelneue vier- bis sechsspurige Autobahn gebaut.
190 Tunnel, 480 Viadukte. Die A3 ist ein eindrückliches Bauwerk, neben dem sich zum Beispiel die Gotthard-Autobahn in der Schweiz oder die Brennerautobahn zwischen Italien und Österreich bescheiden ausnehmen. Auf ihren knapp 500 Kilometern durch die Berge Kampaniens, der Basilikata und Kalabriens führt sie durch 190 Tunnel und über 480 Viadukte; die höchste Brücke, das "Viadotto Italia" in der Provinz Cosenza in Kalabrien, ist mit einer Höhe von 259 Metern die zweithöchste Europas. Nach dem Abschluss der Modernisierung ist sie auch eine der ersten "Smart Roads" in Europa: Sie ist auf den ersten 100 Kilometern von Salerno nach Süden bereits komplett verkabelt und mit Drahtlosinternet ausgerüstet; als erste Autobahn Italiens soll sie das autonome Fahren ermöglichen.
Ganz fertig ist die A3 freilich noch immer nicht, räumte Anas-Chef Armani ein. Zum einen sollen auch die restlichen 400 Kilometer mit Internet versehen werden; zum anderen sind noch diverse Lärmschutzwände und Sicherheitsnetze zu installieren. Auch der Unterhalt werde gelegentlich zu Baustellen führen. 'Aber keinen, die den Verkehr stark beeinträchtigen werden', versicherte Armani. (Dominik Straub aus Rom, 9.1.2017) - derstandard.at/2000050386432/Teuer-und-mafioes-Italiens-Autobahn-A3-ist-fertig ..."

Ich finde diesen Artikel ausgesprochen beeindruckend und kann erst jetzt im Nachhinein, wo ich hier in Pompei sitze, diese Meisterwerk richtig würdigen. Es war so extremst selbstverständlich diese Autobahn zu fahren, aber diese Selbstverständlichkeit ergibt sich erst aus den letzten wenigen Monaten/Jahren.

Nichtsdestotrotz windet sich diese Autobahn von Süden in Richtung Norden hoch hinauf in die Berge, sodass Hinweisschilder kommen, die weite Abschnitte der Autobahn zwischen dem 15.11. und 31.3. nur mit Winterbereifung erlauben. Auch hier, wenn es im Moment vielleicht bei 30°-40° nicht so ausschaut, kann der Winter hereinbrechen! 
Oben angekommen hat es erfrischende 26° - ich überlege kurz, ob ich mir bei 15 Grad Temperaturunterschied vielleicht doch den Pullover überstreife - aber es geht ja bald wieder nach unten und es wird wieder deutlich wärmer. Zwar keine 41° aber so 32°. Zwischenzeitlich lege ich zwei ausgedehnte Pausen ein und komme dann gegen 16 Uhr in Pompei bei 28° an - im Grunde genau das, was ich mir als Ankunftszeit für diesen Tag vorgenommen habe.
Ich stehe jetzt vor meinem B&B, rufe den Vermieter an und nach kurzer Zeit kommt er und bringt mich auf mein Zimmer - leider wird die Nachfrage, ob ich nicht doch bis Samstag bleiben könnte verneint, sodass ich diese drei Nächte hier verbringe und dann weiterziehe - ist noch nicht sicher wohin - vielleicht ändert sich auch noch eine Reservierung. Ich gehe, nach einer kurzen Rast, noch in einen Supermarkt einkaufen und erwarte den morgigen Tag mit einer Besichtigung der Pompei Ausgrabungsstätten. 
Eine Besichtigung des Vesuvs wird während meiner Aufenthaltsdauer sehr wahrscheinlich nicht möglich sein, da er für Touren, aufgrund der Feuer (gelegte Feuer und Spontanbrände) derzeit gesperrt ist. ...
... auch heute stimmt der erste Satz des heutiges Tages im Nachhinein nicht ... es hat sich einfach zu spannend entwickelt während des Schreibens ;-) ...

25.7. Dienstag: heute sind also die Ruinen von Pompeji zur Besichtigung freigegeben ;-). Frühstück gibt es hier im B&B ab 8 Uh, sodass kein sehr zeitiges Aufstehen angesagt ist, zumal die Ruinen ihre Tore um 9 Uhr öffnen. Diese sind vor hier aus in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Mal wieder ist bestes Wetter, die Schwüle ist gewichen und ich mache mich nach einem netten kleinen Frühstück auf den Weg zum Eingang. Vor diesem drängen sich die Massen und das Anstellen wird mir langsam zu blöde, weil auch überhaupt nichts weitergeht. Ich reserviere mir eine Karte online, gehe zum Schalter für Vorreservierungen (hier steht keiner an) und ich erhalte meine Karte, mit der es dann zu einem Eingang mit Drehkreuz geht uns sie elektronisch kontrolliert wird. 
Die Menschenmassen schieben sich von einer Stelle zur nächsten, es ist viele geführte Gruppe unterwegs. Leute mit Fähnchen oder Schirmen gehen vor Menschentrauben voraus, es herrscht ein irrsinniges Sprachengewirr. Nach kurzer Zeit geht es zum "eigentlichen" Eingang der Ausgrabungsstätte. Ein Torbogen öffnet den Weg zu einem Forum, von dem es zum ersten Theater geht. Langsam fangen die Massen an, sich zu verteilen und die ersten Blicke auf das gigantische Ausmaß dieser einstigen Stadt werden sichtbar.
Hier wird es jetzt wieder Zeit einen kurzen Wikipedia Auszug wiederzugeben. Die vollständigen Seiten über Pompeji und Vesus sind über Anklicken der Links zu erreichen. Pompeji - Vesuv. Die Kurzbeschreibung ist hier zu finden: "... Pompei ist eine italienische Stadt mit 25.358 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2015) in der Metropolitanstadt Neapel. Sie liegt südlich des Vesuv am rechten Ufer des Flusses Sarno, etwa drei Kilometer vor dessen Mündung in den Golf von Neapel. Die Nachbargemeinden sind Torre Annunziata, Boscoreale, Castellammare di Stabia, Sant'Antonio Abate, Santa Maria la Carità und Scafati (SA).
Besondere Bekanntheit hat die Stadt durch die Ausgrabungsstätte des antiken Pompeji, das 79 nach Christus durch einen Vesuvausbruch verschüttete und später wiederentdeckt wurde. Zwischen Untergang der alten Stadt und Neugründung war das Stadtgebiet mehrere Jahrhunderte unbesiedelt.
Der Ausbruch vom 24. August 79 begrub die blühende römische Stadt Pompeji und die sie umgebende fruchtbare Landschaft mit einer bis zu sechs Meter mächtigen Asche- und Lapillischicht. Der gesamte Landstrich wurde für Jahrhunderte unbewohnbar. Erst im 3./4. Jahrhundert finden sich Belege für vereinzelte Besiedlung. Auch während des gesamten frühen Mittelalters blieben die Bedingungen äußerst ungünstig. Wiederholte, wenn auch kleinere Ausbrüche des Vesuvs, Einfälle von Barbarenstämmen, ständige Überfälle von Sarazenen und Piraten sowie ein ungesundes Klima durch malariaverseuchte Sümpfe behinderten das Entstehen einer neuen Siedlung auf dem Territorium der untergegangenen Stadt.
Das Datum 24. August 79 stammt aus einem Bericht des römischen Schriftstellers Plinius des Jüngeren, der als Achtzehnjähriger die Eruption in Misenum an der Westspitze des Golf von Neapel erlebte. Plinius beschrieb viele Jahre später in zwei Briefen an den Historiker Tacitus den Tod seines Onkels, des Gelehrten und Präfekten der römischen Flotte Plinius des Älteren. Er schilderte zahlreiche Einzelheiten des Ausbruchs: den Aufstieg der Eruptionssäule, den Niederschlag von Asche und Bimssteinen, Erdstöße und den Rückzug des Meeresspiegels. Die Pompeji-Eruption ist damit die erste durch Augenzeugen dokumentierte Naturkatastrophe.[14] Die beiden Briefe ermöglichen eine genaue Datierung in das Jahr 79, das Tagesdatum 24. August ist jedoch umstritten: Münzanalysen und Funde von Herbstfrüchten wie Granatäpfeln, Kastanien, Nüssen und Oliven, sowie verschlossene Weinbehälter bei Boscoreale, in denen Most lagerte[15], lassen auch die Deutung zu, die Eruption habe sich erst im Herbst zugetragen.
Der Vergleich dieses schriftlichen Berichts mit der Stratigraphie der vulkanischen Ablagerungen im Vesuv-Gebiet zeigt eine hohe Übereinstimmung der Angaben und erlaubt somit eine relativ zuverlässige Rekonstruktion des Ausbruchs. Ein „Augenzeuge“ war der jüngere Plinius jedoch nur mittelbar. Die Ereignisse in der Nähe des Vulkans schildert er anhand von Aufzeichnungen seines Onkels, der mit einem Schiff nach Stabiae übersetzte, um das Naturschauspiel aus der Nähe zu beobachten und den Bewohnern Hilfe zu leisten. Während der ältere Plinius in Stabiae den Tod fand, konnte sich der Neffe mit den übrigen Einwohnern von Misenum rechtzeitig in Sicherheit bringen. ..."
Der Vesuv, der heute frei von Wolken ist, auch die Feuer dürften mittlerweile alle gelöscht sein, ist allgegenwärtig.
Es geht über breite Straßen, die Pflasterung der Straßen ist übrigens aus Lavasteinen, durch schmale Gassen. Es können Häuser in noch recht gutem Zustand besichtigt werden. Die Wandmalereien sind Originale - also ca. 2.000 Jahre alt. Diese sind nicht sonderlich geschützt. Es sind tolle Innenhöfe und Gärten zu besichtigen. Und natürlich dürfen auch die Bäder nicht fehlen. Die Dimension und Weite dieser ehemaligen Stadt überrascht mich - je weiter ich in Richtung "Stadtgrenze" komme, umso leerer werden die Straßen, bis ich mich dann tatsächlich alleine auf einer wiederfinde. 
Und dann gibt es noch die ausgegrabenen Menschen, die diese Katastrophe vollkommen unvorhergesehen überrascht hat. Die ersten ausgegrabenen und wiederhergestellten Körper sowie Körper, die erst in jüngster Zeit sehr gründlich freigelegt wurden. An vielen Stellen sind Mitarbeiter am Werken, die mit weiteren Ausgrabungen beschäftigt sind. 
Nach 5 Stunden Besichtigung bei strahlendem Sonnenschein - es ist zwar nicht heiß, aber die Sonne brennt trotzdem ziemlich herunter, verlasse ich diese Stätte und begebe mich zu meinem B&B, nicht ohne vorher für den nötigen Wassernachschub in einem kleinen Supermarkt zu sorgen. Der Wasserbedarf st doch ausgesprochen hoch!
Jetzt sitze ich hier auf der Terrasse, schreibe die paar Zeilen, füge Fotos ein und lese dann mein nächstes Buch weiter. Mittlerweile hat es auf sehr angenehme 24° abgekühlt, es ziehen Wolken auf und es hat auch schon leicht angefangen zu tröpfeln. Regen kann der Süden Europas dringendst gebrauchen - morgen soll es doch vermehrte Schauer geben - bin mal gespannt ...

26.7. Mittwoch: ... es ist 18:20 - ich sitze auf der Terrasse vom B&B und der Himmel hat sich ziemlich verfinstert. In der Ferne blitzt und donnert es seit Stunden, aber hier kommt noch kein Tröpfchen herunter - kommt vielleicht noch. Übrigens hat es gestern dann doch nicht mehr geregnet - außer diesen wenigen Tropfen ist nichts heruntergekommen.
Aber der Reihe nach ... TRÄRÄH!!! ... ja - es gibt einen Gewinner oder besser eine Gewinnerin: es ist, so wie letztes Jahr, auch dieses Jahr Christina. Christina ist bis auf 10% an die tatsächlich gefahrenen Kilometer bis nach Catania herangekommen. Die tatsächlich gefahrenen Kilometer seht Ihr nebenan: es waren bis dahin 3.141,8 Kilometer. 
Warum aber nur eine Gewinnerin? Es gab ja zwei Preise, für den ersten und den zweiten Gewinner - tja, das ist einfach - es hat dieses Jahr nur eine Teilnehmerin gegeben. Sehr bedauerlich :-(. Obwohl ich weiß, dass doch mehrere Personen diesen Blog lesen, hat sich leider keine/r gemeldet und eine Schätzung abgegeben. So habe ich den Preis im Laufe des Tages zur Posteitaliene gebracht und er ist auf dem Weg nach Wien. Ein Bild des Preises und eine kurze Beschreibung dazu gibt es dann vielleicht, wenn Christina bei Erhalt diesen abfotografiert und das Bild zur Verfügung stellt.
In der Früh ist auch an diesem Tag das Wetter einfach nur schön - wenn ich ehrlich bin, geht mir die Sonne mittlerweile ziemlich auf die Nerven - ein wenig Regen wäre mal ganz angenehm. Also mache ich mir mal kurz Gedanken, was ich dann so heute unternehmen könnte, ein wenig faul bin ich schon geworden ;-). Trotzdem reizt mich der Versuch auf den Vesuv zu kommen. Ich sattele also mein Pferd und begebe mich an die Hänge des besagten Berges. 14 Kilometer sollen es bis zu einem Parkplatz auf 1.000 Metern sein. Ist ja nicht weit, das Navi zeigt dafür mal wieder so 40 Minuten an - ist ja fast Schritttempo - aber ich werde sehen was kommt. 
Tatsächlich geht die ansteigende Asphaltstraße nach wenigen Kilometern in eine Straße mit Kopfsteinpflaster über - wie ich das liebe ... steile Straßen und dann abgewetztes und spiegelglattes Kopfsteinpflaster mit Lücken, Löchern, Aufwölbungen und sonst alle möglichen Widrigkeiten. Es heißt also langsam und mit Bedacht fahren. Bei Regen sicher ein Höllenkommando ;-) - aber es ist ja schön. Nach weiteren 3 Kilometern kommt ein Zaun und ein Tor, das mir die Durchfahrt verwehrt. Dies ist der Eingang zum Nationalpark des Vesuvs. Das Tor wird kurz geöffnet, ich fahre hinein und man sagt mir, dass der Nationalpark gesperrt ist - fotografieren ist hier auch verboten. Insgesamt macht die Umgebung beim Eingang einen sehr gespenstischen Eindruck. Verkohlte Bäume, weiße Asche am Boden - es hat hier mächtig gebrannt!!! Ich drehe also um und weiter unten habe ich die Möglichkeit, das Trauerspiel und die Verwüstung zu fotografieren.
Somit entscheide ich mich nach Pompei zu fahren und zunächst einmal die Post für Christina aufzugeben. Das Postamt in der Nähe des "Hauptplatzes" ist ein deja vu des letzten Jahres im Postamt von St. Petersburg. Nachdem ich mir in der Stadt entsprechendes Verpackungsmaterial besorgt habe, betrete ich das Postamt über eine automatische Tür, die zunächst Zugang zu einen kleinen Raum gibt, in dem ich gescannt oder sonst was werde - keine Ahnung, geht aus keiner Beschreibung oder so hervor. Es öffnet sich dann die nächste Glastür und ich erhalte Zugang zum Postamt. Dort steht, wie in St. Petersburg, eine Box, an der ich eine Nummer ziehen muss. Die Auswahl der Möglichkeiten ist aber wesentlich geringer - genau drei und gut bebildert - sodass ich mir eine Nummer ziehe und warte, bis diese am Bildschirm mit einem Ton erscheint. Ich gehe dann zum Schalter und eine freundliche Dame nimmt das Packerl in Empfang, gibt eine elektronische Marke drauf und das Geschenk ist unterwegs - mal sehen, wie lange es braucht. Von St. Petersburg ging es ja ausgesprochen schnell. Wenn ich mich recht erinnere, waren es fünf Tage.
Anschließend gehe ich noch ein wenig durch die Stadt, besichtige eine Kirche - in dieser finden jede 1,5 Stunden zwischen 7 und 20 Uhr Gottesdienste statt. Diese Frequenz an Gottesdiensten an einem Tag ist mir bisher auch noch nicht untergekommen. Natürlich ist auch hier wieder die obligatorische Hochzeit dabei. 
Die Kirche ist - und das hätte ich hier nicht erwartet - sehr prunkvoll. Die Wand- und Deckengemälde stehen den großen Kirchen um nichts nach - wie gesagt, in Pompei hätte ich dies eigentlich nicht erwartet. Auch dort und es ist gerade mal 14 Uhr, fängt es schon in der Ferne an zu grummeln. Ich gehe dann noch in einen Supermarkt und verziehe mich dann auf die Terrasse des B&B und lese mein Buch zu Ende (das fünfte - allesamt seichte Urlaubskriminalromane ;-)) - nette Entspannung.
Die Wolken haben sich jetzt fast gänzlich verzogen, ich gehe noch auf eine Pizza und morgen geht es dann weiter nach Florenz - der letzten Etappe, bevor es dann am Samstagabend mit dem Autoreisezug wieder nach Hause geht ...
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