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Die Austrian Seven Summits sind angelehnt an die "weltweiten Seven Summits", also die höchsten Berge der jeweiligen Kontinente bzw. Subkontinente. In Österreich sind es die 7 höchsten Berge der Bundesländer, der Höhe abnehmend wie unten angeführt. Okay, der Einwand ist berechtigt, Österreich hat 9 Bundesländer - warum also nur 7 Berge? Das ist einfach erklärt, denn es gibt zwei Berge, die sich zwei Bundesländer "teilen" - aber seht die Aufstellung unten selbst.
Diese Liste wird bis zum nächsten Jahr mit Links der bestiegenen Summits "aufgefüllt" werden. Das Ziel ist, alle Berge ohne Aufstiegshilfen, wie Zahnradbahnen, Seilbahnen etc. zu besteigen - also von den Talorten losgehend.
1. Großglockner 3.798m (Kärnten und Tirol)
2. Großvenediger 3.657m (Salzburg)
3. Großer Piz Buin 3.312m (Vorarlberg)
4. Hoher Dachstein 2.995m (Oberösterreich und Steiermark)
5. Schneeberg 2.076m (Niederösterreich)
6. Geschriebenstein 884m (Burgenland)
1. Großglockner
Tag 1: Lucknerhaus (1.920m) - Stüdlhütte (2.802m) - Großglockner (3.798m)
Strecke: Lucknerhaus - Stüdlhütte 6,5 km
Daten: ca. 2,5 Stunden, 891 HM im Anstieg, höchster Punkt Stüdlhütte (2.802m)
Kommentar: zunächst bis zur Lucknerhütte, in meinem Fall kurz nach der Hütte rechts abbiegend und über den Beginn des Mürztaler Steigs (einer der Wege zur Erzherzog-Johann-Hütte, Adlersruhe) zur Stüdlhütte. Besonders der letzte Teil zur Stüdlhütte ist landschaftlich vermutlich dem "Normalweg" vorzuziehen. Es bedeutet aber 880 Meter zusätzliche Wegstrecke, sowie 20 Höhenmeter mehr - es lohnt sich aber.
Tag 2: Großglockner (3.798m)
Strecke: 8,3 km (Hin und retour, Abstieg wie Aufstieg)
Daten: 988 HM im Anstieg, höchster Punkt Großglockner (3.798 m)
Kommentar: Anstieg und Abstieg über den Normalweg. Zunächst geht es von der Stüdlhütte leicht ansteigend bis zum Beginn des Ködnitzkeeses. Auf dem linken Teil des Gletschers aufwärts, auf Höhe der Luisenscharte quert man leicht ansteigend rechts zum sogenannten Kampl. Über die Randspalte auf die Felsen und auf dem Mürztalersteig (Klettersteig, Stelle C) hinauf zur Adlersruhe und der Erzherzog-Johann-Hütte (3.454m). Der erste Teil des Klettersteigs kann bei guten Verhältnissen auf dem Kees umgangen werden. Von der Hütte geht es zunächst steil auf dem Glocknerleitl hinauf zum Sattele (kleiner Sattel). Dort rechts auf plattigem Grat (bis 2-) auf den Kleinglockner klettern. Vom Kleinglockner steigt man kurz steil in die Scharte zwischen Klein- und Großglockner ab. Ein Drahtseil erleichtert den Überstieg zum Großglockner. Die wenigen Meter sind sehr schmal, es geht südwärts ca. 600 Meter hinab mit Blick aufs Ködnitzkees und nordwärts ca. 800m mit einer tollen Aussicht in die Palavicinrinne. Nach dem Queren der Scharte klettert man noch ca. 30HM im 2ten Schwierigkeitsgrad bis zum Gipfel. Der Abstieg führt über den Aufstiegsweg wieder über die Stüdlhütte zurück zum Lucknerhaus.
5. Schneeberg (Klosterwappen 2.076m)
Tag 1: Puchberg am Schneeberg (Bahnhof, 585m) - Klosterwappen (2.076m) - Fischerhütte (2.061m)
Strecke: 13,7 km
Daten: ca. 3:45 Stunden Gehzeit, mit Pausen ca. 5:00. 1.549 HM im Anstieg, höchster Punkt 2.076m Klosterwappen.
Kommentar: der Anstieg verläuft bis zur "Buchtelstation" der Schneebergbahn (Salamander) nahezu parallel der Bahnstrecke. Eine Pause bei der Buchtelstation lohnt sich wirklich. Die Buchten mit Marillen- oder Zwetschgenfüllung wahlweise mit Vanillesauce sind ein wirklicher Traum!!! Danach führt der Weg steiler ansteigend zur Elisabeth-Gedächtnis-Kirche. Die Kirche ist komplett neu restauriert und auf Hochglanz gebracht (Stand 12.8.2022). Sie war doch über die Jahre dem rauen Wetter ausgesetzt und brauchte dringend eine Renovierung. Von hier geht es über das Damböckhaus zum Klosterwappen und nahezu waagerecht zur Fischerhütte - die wenigen Meter zum Kaiserstein zahlen sich noch aus. Eine Übernachtung auf der höchstgelegen Schutzhütte Niederösterreichs ist ein Erlebnis!!! - Die Sonnenuntergänge und Aufgänge (soweit es das Wetter erlaubt und frühe Aufstehzeiten natürlich vorausgesetzt) sind sehenswert. Das Lager ist großzügig und bequem, es gibt auch Zimmer. Die Zutaten für die Speisen kommen aus der Region - auch für Vegetarier gibt es ein großzügiges Angebot. Darüberhinaus gibt es die Schneebergweiße - ein echt gutes Bier!
Tag 2: Fischerhütte (2.061m) - Preiner Gscheid (558m)
Strecke: 8,8 km
Daten: ca. 3:00 Stunden Gehzeit, mit Pausen ca. 4:00. 1.483 HM im Abstieg, ziemlich mühsam - gutes Schuhwerk ist äußerst hilfreich.
Kommentar: nach einem Abend/einer Nacht auf der Fischerhütte geht es am nächsten morgen (wenn möglich bei Sonnenaufgang) über den Wurzengraben hinunter zur Heinrich-Krempel-Hütte (1.561m). Es ist ausgesprochen ratsam, auf diesem Abstieg gutes Schuhwerk zu tragen, der Weg führt über Geröll und ist zeitweilig etwas steiler. Weiter geht es dann über die Kienthalerhütte zum Preiner Gescheid. Die Kienthalerhütte ist wundervoll im Wald gelegen, der hinter ihr gelegene Turmstein (ein sehr schöner Felsaufschwung) gibt ihr ein sehr alpines Gesicht. Eine Rast beim Abstieg bei dieser Hütte bietet sich an. Von hier geht es über den Nordalpenweg 01 oder aber über die Weichtalklamm (ein alpiner Weg) zum Weichtalhaus beim Preiner Gscheid. Die Busverbindung von hier nach Reichenau an der Rax ist sehr gut. Die weitere Öffi-Verbindung nach Wien ist super und die "Reise" mit dem eigenen KFZ ist überflüssig.
Die Anreise mit Öffis von Wien nach Puchberg am Schneeberg, die Übernachtung auf der Fischerhütte und der Abstieg am nächsten Tag zum Preiner Gescheid ist ein wundervoller Wochenendtripp in die Berge Niederösterreichs.
7. Hermannskogel (542m)
Klosterneuburg Fellergraben - Buchberg - Weidling - Hermannskogel (542m) - Kahlenberg - Leopoldsberg - Kahlenbergerdorf - Fellergraben
Strecke: Klosterneuburg Fellergraben - Buchberg - Weidling - Hermannskogel (542m) - Kahlenberg - Leopoldsberg - Kahlenbergerdorf - Fellergraben: 22,5 Kilometer
Daten: ca. 4,5 Stunden Gehzeit mit Besichtigungspausen 5,5 Stunden, 732 HM im Anstieg, höchster Punkt Hermannskogel (542m)
Kommentar: eine sehr schöne Rundwanderung im Umkreis von Wien auf den "letzten" der 7 Summits. Zunächst durch den Klosterneuburger Stadtwald über Buchberg hinunter nach Weidling. Dann hinauf zur Jägerwiese mit dem Restaurant Agnesbrünnl und in wenigen Minuten zum Hermannskogel und der Habsburgwarte. Weiter über die Agneswiese, Sulzwiese und zum Kahlenberg (484m) mit dem Funkturm und der Stefaniewarte. Nur noch wenige Meter zur Aussichtsplattform vor dem Skyline Lounge Restaurant - die Aussicht über Wien ist der Hammer. Es fahren bis hierher auch öffentliche Busse (Buslinie 38A) von Wien, ein Kurzbesuch als Tourist mit der Super-Aussicht lohnt sich; auch die Einkehrmöglichkeiten und das Konsumieren von Speisen auf der Aussichtsterrasse des Skyline Lounge Restaurants ist alleine einen Besuch wert. Zum Leopoldsberg, die Josefinenhütte passierend (Waldseilpark) sind es ca. 25 Minuten. Leider ist die Kapelle und das Areal auf dem Leopoldsberg mittlerweile in Privatbesitz, daher nicht mehr öffentlich zugänglich. Ein Rundgang um die Anlage mit sehr schönen Tiefblicken in südlicher und nördlicher Richtung der Donau sind jedoch trotzdem beeindruckend! Übrigens ist der Leopoldsberg der letzte östliche Ausläufer des Alpenhauptkamms - auch da sollte man einmal gewesen sein. Über den Nasenweg (ziemlich steil, aber asphaltiert), geht es hinunter zum Kahlenbergerdorf, weiters entlang der Donau zurück nach Klosterneuburg. Ein kurzer Abstecher beim Stift Klosterneuburg und der Kreis schließt sich.