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5. Oslo - Göteborg - Kopenhagen
... noch fünf Tage Städtetour ...

26.8. Sonntag:  Oslo, Holmenkollen steht auf meinem Navi. Es sind nur 1:40 Stunden, also ein Klacks ;-). Nach einem Kaffee mache ich mich auf den Weg. 11:30 ist Ankunftszeit und bis dahin relaxe ich bei Sonnenschein auf dem Roller - wenn nicht diese unendlich vielen Baustellen wären. Es wird die Verbindung nach Oslo anscheinend vierspurig ausgebaut, um dem steigenden Verkehr gerecht zu werden. Es sind als Baustellenaus- und Einfahrten, ständig Kreisverkehre eingebaut, die ein rasches Vorwärtskommen schwer ermöglichen. Aber was soll's, ich habe ja Zeit. 
Zum Holmenkollen eine kurze Info aus Wikipedia: "Der Holmenkollen ist ein 371 Meter (moh) hoher Berg nordwestlich der norwegischen Hauptstadt Oslo. ... Mit dem Bau der Holmenkollbanen wurde im späten 19. Jahrhundert das Gebiet für Besiedlung und Tourismus erschlossen. Heute gehört die Bahn zur Osloer Metro und verbindet die Bezirke rund um den Holmenkollen mit der Hauptstadt. ... Der Holmenkollbakken gilt als die älteste Skisprungschanze der Welt und ist die meistbesuchte Touristenattraktion Oslos. Die ersten Wettkämpfe wurden bereits im Jahr 1892 ausgetragen. Nur wenige hundert Meter vom Holmenkollbakken entfernt, auf der anderen Seite des Biathlon- und Langlaufstadions, befindet sich die Skisprunganlage Midtstuen mit insgesamt fünf Sprungschanzen. ... Die nordischen Bewerbe der Olympischen Winterspiele 1952 fanden auch am Holmenkollen statt. ...
Das Skimuseum am Holmenkollen befindet sich direkt an der Sprungschanze. Es wurde 1923 gegründet und ist das älteste Skimuseum der Welt. ..." https://de.wikipedia.org/wiki/Holmenkollen  (Wikipedia, 26.8.2018)

Nachdem ich in Oslo angekommen bin, muss ich noch auf den Berg fahren. Eine Beschilderung gibt es nicht, der Weg dürfte für die meisten Menschen wohl selbstverständlich sein. Je weiter ich hinaufkomme, umso unsicherer werde ich, ob ich tatsächlich auf dem richtigen Weg bin - allerdings kommen mir doch ein Haufen Autos und Busse entgegen , so verkehrt kann es also nicht sein. Dann endlich werde ich von einem "Tor" begrüßt, ein kleiner Tunnel, der unter der Schanze durchführt und danach befindet sich der Parkplatz. Nur unweit entfernt ist der Eingang zum Skimuseum und der Aufgang zum Sprungturm.
Ich lasse meinen Barcode am Handy von dem 48 Stunden "Oslo Pass" scannen und gleich die erste Ausstellung lassen erwecken Kindheitserinnerungen. Es sind dort Exponate von Roald Amundsen zu finden, der mich mit seinen Polarexpeditionen und seinem Kampf mit Robert Scott um den Südpol, in meinen Kindheitstagen ungemein fasziniert haben. Besonders der Wettlauf um den Südpol, der von Amundsen am 14. Dezember 1911, einen Monat vor Robert Scott und seinem Team gewonnen wurde, hat mich in zahlreichen Erzählungen und Büchern gefesselt. Ich habe mich ohnehin die ganze Zeit gefragt, warum Amundsen und sein Vermächtnis nicht präsenter sind in Norwegen. 
Die Kurzbiographie mit der minimalen Erklärung zur Südpol Expedition möchte ich anfügen. Ich kann nur jedem empfehlen diese Geschichten zu lesen, sie sind an Dramatik und den Erzählungen, was Menschen unter extremsten Wetterbedingungen aushalten können, kaum zu überbieten.
"Roald Engelbregt Gravning Amundsen (* 16. Juli 1872 in Borge, Norwegen; † vermutlich 18. Juni 1928 nahe der Bäreninsel) war ein norwegischer Seemann und Polarforscher. Gemessen an den bei seinen Expeditionen erreichten Zielen ist Amundsen der erfolgreichste Entdeckungsreisende in Arktis und Antarktis. Er durchfuhr als Erster die Nordwestpassage, als Zweiter nach Adolf Erik Nordenskiöld auch die Nordostpassage und erreichte am 14. Dezember 1911, vor seinem britischen Rivalen Robert Falcon Scott, mit vier Begleitern als erster Mensch den geographischen Südpol. Da weder Robert Peary noch Frederick Cook oder Richard Byrd ihre Ansprüche eindeutig belegen konnten, zählt Amundsen möglicherweise auch zu den ersten Menschen am geographischen Nordpol, den er als Leiter eines transarktischen Fluges im Luftschiff Norge zusammen mit 15 weiteren Expeditionsteilnehmern am 12. Mai 1926 erreichte. Amundsen kam 1928 bei einem Rettungsflug für den in Not geratenen italienischen Polarforscher Umberto Nobile ums Leben. ...
... Die Fram-Expedition (1910–1912) unter der Leitung des norwegischen Polarforschers Roald Amundsen war eine Forschungsreise in die Antarktis mit dem Ziel, erstmals den geografischen Südpol zu erreichen. Amundsen fuhr mit der Fram, die bereits zweimal zuvor bei Expeditionen in die Arktis eingesetzt worden war, in die Bucht der Wale, wo er Ausrüstung und Hunde an Land brachte und sein Winterquartier aufschlug. Von dort zog er per Hundeschlitten von seiner Basis Framheim aus zum Südpol, den er am 14. Dezember 1911 35 Tage vor seinem Konkurrenten Robert Falcon Scott von der britischen Terra-Nova-Expedition erreichte. Damit hatte er das „Rennen um den Pol“ gewonnen. ...
Die Exponate, die es hier zu bewundern gibt, sind z.B. der konservierte Hund der Südpol Expedition, Obersten (der Colonel) oder die letzten handschriftlichen Notizen von Scott aus seinem Tagebuch, kurz vor seinem Tod im Zelt, nach wochenlangem, beschwerlichen Rückmarsch vom Südpol - nur 18 Kilometer vom rettenden Depot entfernt. Wie gesagt, es lohnt sich zu lesen.
Dies sind aber nicht die einzigen Exponate, die es zu bewundern gibt. Es folgt eine Ausstellung der Geschichte der Skientwicklung, auch werden die Originalski der letzten großen norwegischen Alpinstars ausgestellt. Natürlich dürfen Elche nicht fehlen und dann geht es auch schon zum Anstellen für den Lift, um auf die Sprungschanze, in den Absprungbereich zu kommen.
Die Aussicht von hier oben ist schon toll. Zum einen kommt einem das Fürchten, wenn man sich vorstellt, wie die Skispringer von hier oben wegstarten, zum anderen gibt es einen umfassenden Blick auf Oslo mit seiner Fjordlandschaft. Das Höhengefühl genossen und schon geht es wieder hinunter. Die Architektur des Turms ist wunderschön, daher wird ein Ausschnitt nochmals gesondert wiedergegeben.
Bevor ich mich zu meinem Quartier aufmache, um mich dort einmal bemerkbar zu machen, fahre ich noch das Munch Museum an. Es sind von hier 20 Minuten Fahrzeit mit dem Motorrad. Auch dies und alle anderen Attraktionen, die ich während meines zweitägigen Aufenthalts besuchen werde, sind in dem Oslo Pass inkludiert. Edvard Munch (* 12. Dezember 1863 in Løten, Hedmark, Norwegen; † 23. Januar 1944 in Oslo) war ein norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus. Er gilt als herausragender Künstler für die expressionistische Richtung. Besonders sein Bild - Der Schrei - wohl sein bekanntestes Bild, möchte ich mir anschauen. Leider stellt sich heraus, dass dieses Bild gerade zu einer Ausstellung auf dem Weg nach Tokio ist - Pech gehabt. Dafür wird eine Ausstellung mit dem Titel: Edvard Munch -Between the Clock and the Bed. Fotografieren ist nicht verboten, sodass ich ein paar wenige Exponate zeigen möchte.
Gleich gegenüber ist das Naturhistorische Museum gelegen, ebenso der botanische Garten. Während das Naturhistorische Museum sehr liebevoll gestaltet ist, bräuchte der botanische Garten doch mal ein wenig Zuwendung. Am Eingang des Museums ist natürlich, wie sollte es anders sein, ein Elch zu finden - diesmal allerdings ein wenig künstlerisch bearbeitet. Das Museum beherbergt Dinosaurier und eine Vielzahl anderer Tiere. Diese sind größtenteils nicht mehr in Skeletten vorhanden, sondern als ausgestopfte und konservierte Tierchen. Die Darstellung dieser Tiere ist aber so außergewöhnlich liebevoll gemacht, dass ich echt beeindruckt bin. Die Tiere sind nach Erdteilen und Ländern geordnet, sind hinter Glas und an der einige Meter weit entfernten Wand, befindet sich eine gemalte Szenerie, die Tiefe vermittelt und den gewöhnlichen Lebensraum der Tiere darstellt.
So, das reicht mal für's Erste. Ich werde mein Quartier anfahren, ein Hostel in dem ich ein Zimmer mit eigenem Bad gebucht habe, dieses Jahr ein ausgesprochener Luxus ;-.). Das Erreichen der Unterkunft stellt sich allerdings etwas komplizierter heraus als angenommen. Rund um das Hostel sind die Straßen aufgerissen, dann gibt es Einbahnstraßen und ich bin gezwungen, ein paarmal im Kreis zu fahren. Irgendwann wird es mir dann zu bunt und ich missachte ein wenig die Verkehrsregeln - sollte mich die Polizei aufhalten, hoffe ich auf eine Fremden-/Ausländerbonus. Es geht alles gut ich stehe ein paar Meter vom Eingang entfernt. Einen Parkplatz gibt es natürlich nicht. Im Vorfeld habe ich gelesen, dass es ein gebührenpflichtiges Parkhaus in der Nähe gibt, allerdings wollte ich das Parkhaus nicht kaufen, sondern nur mein Motorrad abstellen. Die Dame an der Rezeption sagt mir dann aber, dass das Parken für Motorräder kostenlos ist, und ich einfach an den Schranken vorbeifahren soll. Es gibt dann im unteren Bereich der Garage einen größeren Motorradabstellplatz. Gesagt getan, es funktioniert. Ich nehme mein Gepäck und schleppe es 250 Meter weit zum Hostel. Bei der Abreise werde ich wahrscheinlich mein Motorrad vorher zum Hostel bringen und dann beladen. Es ist eine ziemliche Plackerei.

Okay, dann aufs Zimmer, kurz frisch gemacht und Motorradklamotten gegen normales Straßengewand getauscht, es ist jetzt kurz nach 17 Uhr und es macht sich langsam Hunger breit. Mir fällt auf - und das ist häufig so wenn ich unterwegs bin - dass ich heute noch nichts gegessen habe. Ich vergesse einfach drauf; es gibt schließlich Wichtigeres als Essen und Trinken ;-). Und so lange bin ich nun mal nicht in Oslo. Ich entscheide mich, wie soll es anders sein, für das Hard Rock Cafe. Es fehlt mir aus Oslo noch ein Magnet für meine Tonne in der Arbeit. Irgendwann, wahrscheinlich am Ende dieses diesjährigen Berichts, werde ich ein Foto der Tonne mal hier ins Netzt stellen. Ich mag meinen umgekehrten Mistkübel. Er ist aus Metal, die Magneten haften wunderbar und er dient dann auch noch als Ablage in meinem Büro. Nach einem netten Abendessen - nein, kein Burger, sondern ein Caesar Salad und Onion Rings bin ich wieder fast taufrisch. Das Wetter ist blendend, und das sollte ich ausnutzen, da es für morgen anders ausschaut. 
Ich mache noch einen Spaziergang durch Oslo, hier sind so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten in kurzer Enfernung und bequem zu Fuß zu erreichen - einige davon werde ich dann morgen noch von innen besichtigen.. Ich gehe zunächst zum Rathaus, dann entlang des Hafens zur Burg und von dort oben kommt mir Musik entgegen. Sehr laut, scheint Rockmusik zu sein, was nach dem abendlichen Essen ja ein netter Ausklang wäre und ich begebe mich in Richtung der Musik. Sie kommt von der neuen Oper, die malerisch - ebenfalls architektonisch herausragend - am Wasser gelegen ist. Die begehbaren Dächer des Opernhauses sind vollbesetzt und ich beschließe, mich dazuzugesellen. Allerdings ist es trotz der kurzen Entfernungen, ein relativ weiter Weg bis dorthin, da auch hier wieder viele Baustellen und der Eingang zum Konzert einmal ums Gebäude liegt. Leider habe ich keine Eintrittskarte, nach einer kurzen netten Plauderei, bekomme ich von der Dame am Einlass eine Karte geschenkt - echt nett - und ich habe noch Gelegenheit, mir ca. 45 Minuten Konzert anzuhören und der Bühnenshow zu folgen. Dann noch der Spaziergang zurück zum Hostel und ich bin um 22 Uhr bettreif - Städtebesuche sind anders als Fjord-/Berge-/Landschaftsbesuche - eindeutig!
An dieser Stelle möchte ich mich für heute mit den Abschiedsworten der Rocksängerin verabschieden - TSCHÜSS - also dann bis morgen ...

27.8. Montag:  Okay, ich bin in Oslo, in Norwegen - da fehlen ja noch ein paar Grunddaten zu Hauptstadt und Land. Diese sind wie immer aus der üblichen Quelle entnommen: 

"Oslo (deutsch: [ˈɔslo], norwegisch: [ˈʊʂlʊ], [ˈʊʃlʊ] oder [ˈʊslʊ]) ist die Hauptstadt des Königreichs Norwegen. Ihr ehemaliger Name war Christiania (1624 bis 1924) bzw. Kristiania (alternative Schreibweise von 1877/1897 bis 1924). Die Kommune Oslo hat 669.060 Einwohner (30. Jun. 2017). Sie bildet eine eigenständige Provinz (Fylke) und ist zudem Verwaltungssitz für die benachbarte Provinz Akershus. Mit 975.744 Einwohnern ist Oslo der mit Abstand größte Ballungsraum des Landes. In der Groß-Oslo-Region leben rund 1,5 Millionen Menschen, also fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung Norwegens von rund 5,3 Millionen. ..."  https://de.wikipedia.org/wiki/Oslo (Wikipedia, 27.8.2018)

... und dann Norwegen - das ist lesenswert und schafft ein wenig Neid ...

"Norwegen oder Königreich Norwegen (bokmål: Kongeriket Norge, nynorsk: Kongeriket Noreg, altnordisch: *Norðvegr, Norvegr, Noregr „Nordweg“) ist ein Staat in Nordeuropa.  Norwegen liegt auf der Skandinavischen Halbinsel und grenzt im Osten an Schweden und im Nordosten an Finnland und Russland. Die Wirtschaftszone Norwegens grenzt in der Nordsee im Süden an Dänemark und im Westen an das Vereinigte Königreich (Schottland). Norwegens Staatsform entspricht der einer konstitutionellen Monarchie mit stark parlamentarischen Zügen. Das Königreich ist als dezentraler Einheitsstaat organisiert. Das Land ist unter anderem Mitglied der NATO, des Nordischen Rates, der OECD, der EFTA und der Vereinten Nationen. Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) der Vereinten Nationen stuft Norwegen seit vielen Jahren als das weltweit am weitesten entwickelte Land ein. Darüber hinaus ist es laut dem Demokratieindex der britischen Zeitschrift The Economist der demokratischste Staat der Welt. Norwegen ist ein sehr wohlhabendes Land, sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf war 2016 das dritthöchste der Welt. Das Land verfügt zudem über eines der großzügigsten und besten Sozialsysteme der Welt. Norwegen ist eines der flächengrößten Länder Europas, aber 2018 mit nur 5,3 Millionen Einwohnern dünn besiedelt. Ein Großteil der Bevölkerung konzentriert sich auf den Süden des Landes mit dem Ballungsraum der Hauptstadt Oslo; weitere norwegische Großstädte sind Bergen, Trondheim und Stavanger.   https://de.wikipedia.org/wiki/Norwegen  (Wikipedia, 27.8.2018)

...  besonders der mittlere Teil, mit "das am weitesten entwickelte Land", "der demokratischste Staat der Welt", "eines der großzügigsten und besten Sozialsysteme der Welt" - okay, der letzte Punkt deckt sich so ziemlich mit Österreich. Wenn dem so ist, die Menschen sind mit die Glücklichsten der Welt, warum kann dieses System nicht als Beispiel für andere Länder dienen. Ich weiß, der Versuch ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen - immerhin verfügt Norwegen über die größten europäischen Erdölreserven und da kann man leicht von "wohlhabend" reden - aber die Grundzüge könnten ja durchaus 'nachgebaut' werden. Zugegeben, so einfach ist es nicht!

Gut, nach soviel Information geht es also los. Einer meiner letzten Punkte gestern war das Rathaus. Ich habe mir sagen lassen, dass dieses Gebäude sehr schön sei und es sich lohnt, es zu besuchen. In ihm wird auch der Friedensnobelpreis verliehen, aber dazu komme ich später noch ausführlicher. Heute bin ich zwar nicht so zeitig unterwegs, es ist schon nach 9 Uhr als ich mich auf den Weg mache, aber das Rathaus sperrt ohnehin erst um 9 Uhr auf. Die wenigen hundert Meter sind schnell gegangen und ich bin kurz nach Öffnung dort. Es sind noch nicht viele Besucher dort, sodass im Moment noch ein gutes Vorwärtskommen und Bilderschießen ist. Die Eingangshalle ist imposant groß, hier wird der Friedennobelpreis verliehen, wie Videos in einem Seitengang zeigen. Im ersten Stock können verschiedene Sitzungszimmer besichtigt werden und auch der Plenarsaal.
Nur wenige Meter vom Rathaus entfernt, befindet sich das Nobel Price Center, hier ist eine Ausstellung zu bewundern, die, wenn man sie genau betrachtet, doch einige Zeit in Anspruch nimmt - sie ist ausgesprochen faszinierend und spricht das politische Gewissen an.
Um zu wissen, womit wir es hier, mit dem Friedensnobelpreis zu tun haben, kommt zunächst einmal wieder das Zitat:
" ... Der Friedensnobelpreis ist der wichtigste internationale Friedenspreis und eine Kategorie des von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestifteten Nobelpreises. Nach Maßgabe des Stifters soll er an denjenigen vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.
Die Auszeichnung wird seit 1901 jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, in Oslo verliehen. Sie ist seit 2017 mit 9 Millionen Schwedischen Kronen (ca. 850.000 Euro) dotiert. Für die Vergabe ist, im Gegensatz zu den anderen Preiskategorien des Nobelpreises, keine schwedische Institution zuständig, sondern ein vom norwegischen Parlament bestimmtes fünfköpfiges Komitee, weswegen der Preis als einziger unter den Nobelpreisen nicht in Stockholm verliehen wird. ..."  https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensnobelpreis  (Wikipedia, 27.08.2018)
Es sind schon besondere Erfahrungen und Eindrücke, die hier in so einer dichte gesammelt werden können. Das diesjährige Motto und die diesjährige Ausstellung sind dem Thema "Ban the Bomb - The Nobel Peace Prize Excibition 2017: ICAN" gewidmet. Wie gesagt, die Eindrücke hinterlassen Spuren, besonders die Bilder und die Erklärungen zu den Atombomben die gefallen sind, und das unsagbare Leid, was sie angerichtet haben. Sehr schmerzhaft ist eine Leihgabe des Kyoto Museum for World Peace zu besichtigen, die eine Brotdose eines achtjährigen Jungen zeigt, der nur 700 Meter entfernt vom Hypocenter der Hiroshima Bombe war. Seine Mutter hatte ihm in der Früh noch ein  Brot gemacht, in die Dose gepackt und ihm dann  mitgegeben. Nachdem die Bombe dann detoniert war, haben sich seine Eltern auf die Suche nach ihm gemacht. Was sie gefunden haben waren seine Brotdose und alles organische zu Asche verglüht. 
Der Bub, Hiroshi Kebenli, im Bild unten ist 2.700 Meter entfernt gewesen und hat schwere Verbrennungen erlitten. Sein späterer Tod im Teenageralter wurde von den USA nie in Zusammenhang mit der Atombombe gebracht.
Wenige Meter weiter ist ein Raum, der jeden bisherigen Friedensnobelpreisträger, jede bisherige Nobelpreisträgerin auf einer elektronischen Tafel auflistet. Bewegt man sich in unmittelbare Nähe der Tafel, beginnt sich das Bild zu ändern und es wird der Name mit Land und der Grund der Würdigung gezeigt. Besonders möchte ich auf die zwei Österreichischen Freidensnobelpreisträger hinwiesen. Alfred Herman Fried und Baroness Bertha von Suttner. Besonders letzte hat ein sehr vorauschauendes Statement abgegeben, welches auf der Postkarte, die im Shop verkauft wird, aufgedruckt ist: "Quite apart from the peace movement (...) there is taking place in the world a process of internationalization and unification. Factors contributing to the development of this process are technical inventions, improved communications, economic independence and close international relations." - Diese vereint mit der Verleihung an Al Gore: "The world has a fever and we must stop it" - sollte die Menschheit zum Nachdenken und zum T´Zusammenwachsen bringen. Gemeinsames Nutzen von Ressourcen und die Eindämmung des Fiebers unser Welt, sind die dringlichsten Probleme die wir haben ...
Tja, diese Räume und Thema regen schon sehr zum Nachdenken an. Ich brauche eine Pause und gehe schräg gegenüber zur Anlegestelle des Hafenboots, welches als Taxi zu den etwas außerhalb gelegenen Museen der Wikinger und der Schifffahrt führt. Die Überfahrt quer durch das Hafen-/Fjordgelände dauert 15 Minuten. Eine anschließende Wanderung zum Wikinger Museum zeigt, wo die wirklichen Interessen liegen. Im Gegensatz zum Nobel Peace Center, tummeln sich die Menschen und erdrücken sich fast. Die Boote und die Exponate die ausgestellt sind, sind auch hier wieder beeindruckend, doch der Kontrast, zu dem eben gesehen, ist zu deutlich.
Was ich bei genauer Betrachtung, aus technischer Sicht, sehr interessant finde, ist die Verkabelung unterhalb der Boote. Erst suche ich nach irgendwelchen Beleuchtungen, es sind aber keine Scheinwerfer oder so etwas auszumachen. Dann verfolge ich die Verkabelungen und es stellt sich heraus, dass jeder einzelner Steher mit Sensoren bestückt ist, die die Boote in der immer absolut korrekten Position halten. Dafür für die Verkabelung an Verstellschrauben, die anscheinend bei Bedarf, die Position des Bootes minimal korrigieren können. 
Ein weiterer Kilometer Fußmarsch/Spaziergang führt dann zum Schifffahrtsmuseum, welches sich ohne Nachzudenken, ganz einfach als das beste Museum Norwegens bezeichnet. Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht entscheiden, aber was geboten wird, ist schon sehr beeindruckend. Es geht hier hauptsächlich um die Beschreibung und die wissenschaftliche Erkundung Grönlands und natürlich um die Polarexpeditionen, sowohl zum Nordpol, als auch zum Südpol. Besonders die "Eroberung" des Südpols kommt auch in diesem Museum nicht zu kurz. Auch wenn Fridtjof Nansen, einem norwegischen Polarforscher, ein sehr großer Raum gewidmet ist; er war schon zu Lebzeiten eine Legende. Die Ausstellung aht sehr sehr viel zu bieten (vielleicht stimmt das selbsterklärte Ziel), ich aber interessiere mich wieder ein mal für Amundsen und Sott und die Erstbegehung des Südpols. Es wird wesentlich ausführlicher dargestellt als beim Holmenkollen und fasziniert auch hier wieder aufs Neue.
Jetzt brauche ich doch eine längere Pause. Ich nehme die Hafenfähre zurück zur Rathaus-Haltestelle, kaufe mir in einem Geschäft ein Weckerl und Käse dazu und setzet mich - das Wetter ist wieder erwarten schön, auf eine Bank am Hafen. Meine letzte Station wird heute die neue Oper sein. Ein, wie gestern schon erwähnt, sehr ansprechendes Gebäude, mit Dachbegehung ... und ein Selfie der besonderen Art. Es fängt jetzt an, es ist mittlerweile 16 Uhr, an zuzuziehen. Ich sollte mich also noch beeilen, um trocken eine Dachbesichtigung durchführen zu können. Es geht sich gerade noch aus, bevor ich dann in die Oper flüchte, um dem ersten Regenguss aus dem Weg zu gehen. Dort nutze ich die Zeit, um die Bilder, die später in die Reisebeschreibung kommen, auszuwählen und in meinen Webseiten-Account up-zu-loaden (cooles Wort - oder ;-)). Das Internet im Hostel ist nicht so das richtige, im Gegensatz zum hohen Norden, da waren das Netz und die Geschwindigkeit des Netzes einfach super. Möglicherweise muss ich mir aber auch hier nur die Netzverbindung mit wesentlich mehr Menschen teilen - und somit schlechtere Qualität. 
Der Innenbereich der Oper ist ebenso faszinierend. Besonders beeindruckt bin ich von der Gestaltung der Toiletten. Sehr sehr kunstvoll, mit tollen Lichteffekten.
Es hört ganz langsam auf zu regnen - daher begebe ich mich mal nach draußen und suche mir eine entsprechende Lokalität, um meinem leeren Magen etwas Gutes zu tun. ich werde fündig bei einem Scot Pub und heute darf es ein Burger sein, begleitet von einem Bier ...
Morgen geht es dann nach Göteborg weiter - ich bin mal sehr gespannt, was mich in Schweden dann erwartet ...

28.8. Dienstag: Heute also, werde ich nach 17 Tagen Norwegen, dieses glückliche Land verlassen und für zwei Tage nach Schweden aufbrechen. Göteborg ist die Zielbestimmung und ich weiß eigentlich sehr wenig von der Stadt, in die mich meine heutige Fahrt führen wird. Daher zur Einstimmung mal ein paar der üblichen Fakten zu Göteborg und Schweden:
"Göteborg (schwedisch [ˌʝøtəˈbɔrj]; deutsch veraltet Gotenburg oder Gothenburg; lateinisch Gothoburgum, englisch Gothenburg, dänisch Gøteborg) ist eine Großstadt in den schwedischen Provinzen Västra Götalands län, deren Residenzstadt sie ist, und Hallands län sowie den historischen Provinzen Västergötland, Bohuslän und Halland.
Göteborg ist nach Stockholm und vor Malmö die zweitgrößte Stadt Schwedens; denselben Rang nimmt auch die Storgöteborg („Groß-Göteborg“) genannte, 13 Gemeinden umfassende Metropolregion mit 993.453 Einwohnern (Stand 30. September 2016) ein. Die Stadt gliedert sich in zehn Stadtbezirke. https://de.wikipedia.org/wiki/Göteborg  (Wikipedi, 28.08.2018)
"Das Königreich Schweden (schwedisch Konungariket Sverige) ist eine parlamentarische Monarchie in Nordeuropa. Das Staatsgebiet umfasst den östlichen Teil der Skandinavischen Halbinsel und die Inseln Gotland und Öland. Schweden ist Mitglied des Nordischen Rates und seit 1995 der Europäischen Union. Anders als Norwegen und Dänemark ist es jedoch nicht Mitglied der NATO und militärisch bündnisfrei. ... Schweden hatte nach den Angaben des statistischen Zentralamtes SCB des Landes Ende November 2016 9,982 Millionen Einwohner. Im Januar 2017 wurde die Marke von 10 Millionen Einwohnern erstmals überschritten. Die Bevölkerung wuchs jährlich um knapp 0,8 Prozent. ..." https://de.wikipedia.org/wiki/Schweden  (Wikipedia, 28.08.2018)

Soviel also zu den Fakten in Kurzform. Meine Version von Oslo nach Göteborg sind 292 Kilometer, also gerade mal 3 Stunden Fahren. Tanken muss ich noch und das stellt sich schwieriger heraus als angenommen. Das Navi gibt zwar die nächstgelegene Tankstelle an, es sind aber eine Menge Tunnel bis dahin und in Tunnel funktioniert bekanntermaßen oft das GPS nicht. Es ist also mehr oder weniger ein Blindflug - trotzdem finde ich recht schnell oder besser mein Navi) die nächste Tankstelle. Alleine der weg zu der Tankstelle, mitten im Hafen kommt mir schon etwas komisch vor, aber was soll's, Autos müssen ja überall tanken. Meine Vorahnung hat mich nicht ganz getrügt, die angefahrene Tankstelle entpuppt sich ausschließlich als Truck-Tankstelle, daher wird hier nur Diesel ausgeschenkt. Pech gehabt, das konnte das Navi ja wirklich nicht wissen, welcher Treibstoff an welchem Ort getankt werden kann. 
Also gebe ich die nächste Tankstelle ein und die ist nur 2,8 Kilometer entfernt. Das passt, solange sollte der Sprit noch reichen. Die Tankstelle erreich, getankt, nochmals die Adresse meiner Unterkunft in Schweden überprüft und es kann losgehen. Die Uhr zeigt 9 Uhr und ich sollte so gegen 12:30 in meinem Quartier sein. 

Die anschließende 300 Kilometer lange Fahrt zusammengefasst, lässt sich einfach nur mit extremst fad beschreiben. Ja, diesmal ist das Ziel der Weg, und somit der schnellste Weg, also Autobahn - ja, ab hier gibt es wieder Autobahnen, die zwar ein schnelleres Vorwärtskommen ermöglichen, die aber sehr ermüdend sind. So mache ich nach ungefähr der Hälfte der Strecke eine Pause und verzehre mein Frühstück, welches jeden Morgen an der Tür am Hostel in Oslo hing. Dies bestand aus 0,3 Litern "Saft" - ich weiß nicht, was das für ein Saft war, es war aber zumindest flüssig - und einem Sandwich mit einer Scheibe Käse, einem Salatblatt und einer Gurkenscheibe. Für unterwegs als Wegzehrung ganz okay. Die Hälfte der Strecke bedeutet übrigens kurz nach der Grenze nach Schweden. Das erste Bild unten zeigt das Landestafel von Schweden - mitten auf der Autobahn, ohne (ehemalige) Grenzkontrollen. Nachdem ich ja ein Motorrad fahre, diese nicht so breit ist ein Auto ist, fahre ich vor der Tafel rechts ran und fotografiere das Schild. Ist vielleicht nicht okay, aber Motorradfahrer genießen ohnehin irgendwie ein wenig Narrenfreiheit - diese habe ich hier ausnahmsweise mal ausgenutzt. Das zweite Bild zeit das Wappen von Oslo, was natürlich später aufgenommen wurde, aber in dem Kontext der Basis-Informationen hier sehr gut hinein passt.
Mit der eingefügten Pause erreiche ich mein Quartier um 13 Uhr. Es ist ein Wohnhaus, welches zu einem B&B umfunktioniert wurde. Der Besitzer, ein pensionierter Herr empfängt mich und wir kommen gleich ins Plaudern. es stellt sich heraus, dass er ein ehemaliger Kunst-Restaurator war, diesen Job jetzt aber nicht mehr ausführt. Ich kann ir eines von zwei Zimmern aussuchen, der andere Mitbewohner reist erst später an. Es ist ein sehr angenehmes großes Zimmer, eben kein kleines Hotelzimmer, sondern ein "normales" Zimmer in einem Haus der wahrscheinlich 60iger Jahre. 
Ich entledige mich meines Motorradgewands, steig in meine normale Straßenkluft und begebe mich unverzüglich auf Sightseeing in Göteborg. Nach einer kurzen Einführung meines Vermieters, kenne ich mich schon halbwegs aus und begebe mich einfach mal in Richtung Innenstadt, um zu erkunden, was ich mir morgen intensiver anschauen werde. Nur ca. 300 Meter entfernt ist ein großer Vergnügungspark mit einer Unzahl an Attraktionen, dem Liseberg. Vor zwei Jahren, als ich die Motorradtour nach St. Petersburg und dann noch "kurz ums Eck" nach Helsinki gemacht habe, habe ich auch den städtischen Vergnügungspark in Helsinki besucht. Das hätte ich hier auch vorgehabt, nur leider - Pech gehabt - er wird genau in dieser Woche renoviert - leider. So gehe ich in Richtung Innenstadt weiter, um den Hafen und die dorthin befindlichen Sehenswürdigkeiten zu erreichen.
Auf diesem Weg liegt auch das - mal wieder: Hard Rock Cafe. Und hier kommt die nächste Enttäuschung. Es gibt nicht einen einzigen Magneten für meine Tonne in der Arbeit :-(. Sie sind aber nachbestellt. Daher, sollte einer von den Lesern oder Leserinnen bei Gelegenheit mal in Göteborg und beim Hard Rock Cafe vorbeikommen, wäre ich sehr dankbar, wenn mir der fehlende Magnet eingekauft werden könnte. Das Fehlen auf der Tonne ist einfach eine Lücke ...
Es geht weiter und irgendwie warte ich schon auf den morgigen Tag, um verschieden Museen und andere Attraktionen besuchen zu können. Zu diesem Zweck kaufe ich für morgige Gültigkeit die 24 Stunden Göteborg Karte, die so gut wie alle Besuche dann kostenlos ermöglicht.
Ich gehe  dann noch weiter in Hafen und siehe da, es gibt auch in Göteborg ein Opernhaus am Wasser. Nur ist dieses Opernhaus etwas älterer architektonischer Bauart, zwar wirklich nich häßlich, aber mit dem Opernhaus in Oslo nicht zu vergleichen. Im Hafen liegt noch ein Vier-Master vor Anker. Dieses Schiff ist schon sehr beeindruckend! 
Zwischendurch gönne ich mir ein Eis, es hat ja laut WeatherApp 19 Grad bzw. gefühlte 22 Grad - ehrlich, es kommt mir nach den  letzten Wochen schon richtig heiß vor  - das ist kein Scherz - also ist ein Eis wirklich angebracht. Alle unten angeführten Gebäude mit den entsprechenden Museen werde ich dann morgen besichtigen und berichten ...

29.8. Mittwoch: 10 Stunden durchgängig auf den Beinen - sehr viel gesehen - ich bin wirklich platt heute.

Um kurz vor 9 Uhr verlasse ich das Haus, gehe zur Straßenbahnstation und möchte mit der Linie 5 in die Innenstadt fahren. Die ist immerhin 1,5 Kilometer entfernt und nach großartig Gehen, ist mir heute nicht - aber das wird sich bald ändern. Ich bin  dem Irrtum aufgesessen, das mein ab heute gültiger Göteborg Pass auch für die Öfis gilt - weit gefehlt. Also entscheide ich mich, mich doch auf mein Schuhwerk und die Kondition zu verlassen. Antrainiert bin ich ja ein wenig, die letzten Tage Besichtigung waren immer so 15 Kilometer per pedes pro Tag. ... Städtebesuche sind halt anders wie "Um-Fjorde-Herumfahren" und in Hütten herumlungern. Aber egal, es ist ja nicht weit bis zur Haltestation des Hop-On Hop-Off Busses. Wie schon in meinen früheren Berichten erwähnt, nutze ich diese Möglichkeit sehr geren, um einen kurzen Überblick über die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bekommen; so auch in Göteborg. Die erste Tour beginnt um 11 Uhr - wir sind tatsächlich in der Nachsaison und es sind um 9:30 Uhr noch wenige Touristen unterwegs. Auch sonst macht die Stadt noch einen verschlafenen Eindruck. Als ich heute morgen um 7:30 aus dem Fenster geschaut habe, war wesentlich mehr los, wahrscheinlich gehen jetzt alle ihrem Broterwerb nach. 
Die erste Tour erst in einer Stunde ... schräg gegenüber befindet sich ein Park, zu dem gehe ich mal. In diesem befindet sich das Palmenhaus und eine, wie am Eingang angekündigt, sehenswerte Rosensammlung. Er ist, wenn man der Beschreibung glauben darf, einer der best erhaltenen und gepflegten Parkanlagen in Europa. 
Palmenhaus und Rosengarten sind nicht weit voneinander entfernt, das Palmenhaus öffnet aber erst um 10 Uhr, sodass ich mich zunächst für die Besichtigung der Rosenanlage entscheide. Dort sind Rosen jedweder Gattung zu finden. Die meisten haben natürlich irgendwelche lateinischen Namen, es gibt such andere. So gibt es Rosen, die den Grimms Märchenfiguren zuzuordnen sind oder Rosen, die bekannten Persönlichkeiten gewidmet sind. Die einzelne rote Rose heißt "Ingrid Bergmann" und die weiße Rose "José Carreras". Auch andere Prominente haben "ihre" Rose. Die Sammlung insgesamt ist sehr gepflegt, besonders wenn man die hiesigen Wetterbedingungen berücksichtigt.
Es ist kurz nach 10 und das Palmenhaus sollte geöffnet haben. Stimmt und ich besichtige noch kurz die Pflänzchen, die es dort zu sehen gibt. Ist nicht abwertend gemeint, da es wirklich sehr schön ist, aber Stunden kann ich in diesem haus nicht verbringen. Das Palmenhaus erinnert mich doch ein wenig an unser Wiener Palmenhaus, auch wenn dieses hier kleiner ist, aber es ähnelt ihm doch etwas. Besonders beeindruckend finde ich jedenfalls den "Fetzen", der als Blüte von einer Palme herunterhängt und den Korkbaum. Ich greife diesen Baum an und er fühlt sich einfach an wie Kork, auch die zweite Schicht unter der ersten, einfach nur Kork - sehr faszinierend. Das letzte Bild zeigt sehr nett, was passiert, wenn man mit der Kamera in den tropischen Absatz des Palmenhauses kommt - Objektiv beschlagen und eine wunderbare Weichzeichnung ;-).
Bis die Bustour startet, ist noch ein wenig Zeit und ich beobachte einzelne Gruppen von 8-10 Jugendlichen, die von einer Begleitperson angeleitet werden. Ich frage mich, was diese Gruppen hier in dem Park machen - der erste Eindruck ist, dass sich hierbei um Flüchtlinge handelt, Schweden hat letztendlich pro Kopf am meisten Flüchtlinge aufgenommen. Nachdem mich die Sache doch sehr interessiert, warte ich ab bis eine der Begleitungspersonen frei ist und ich frage sie, was die Gruppenbildung und das Durchführen durch den Park für eine Bewandtnis hat. Die Antwort ist mehr als überraschen und es zeigt sich mal wieder, welchen Vorurteilen man (oder besser ich), unter bestimmten Bedingungen unterliegt. Es ist einfach eine Schulklasse des ersten Jahrgangs Gymnasium - hier in Schweden beginnt die dreijährige Gymnasialzeit, nach der Absolvierung der 9. Schulstufe. Und dass der Unterricht hier im Freien stattfindet, hat andere Gründe - die Schule wird derzeit noch renoviert, es ist der erste Schultag, und die Räumlichkeiten können einfach nicht genutzt werden. Daher wird der Unterricht ins Freie verlegt - so einfach ist das. Ach ja, die Jugendlichen sind übrigens Schüler, die den Zweig Mathematik belegt haben und im Park ist Ruhe zum Lernen!
Es ist kurz vor 11 und ich muss sehen, dass ich langsam zum Bus komme. Der Bus wartet schon und es sind schon ein paar wenige Teilnehmer der Tour an Bord. Um 11 geht es pünktlich los und der Busfahrer fährt die wichtigen Standorte von Göteborg ab. Im Jahr 20211 ist übrigens 400 Jahre Gründungsfeier von Göteborg, zu diesem Anlass ist auch der Bau einer Seilbahn geplant, die das Festland mit einer im Hafen vorgelagerten Insel verbindet. Die Führung dauert 50 Minuten und ich steige auf die "Wasserführung" um, die die Kanäle Göteborgs abfährt. Des wegen wird diese Stadt auch als Amsterdam des Nordens bezeichnet. Es war bei der Neugestaltung der Stadt der Bau von Wasserwegen wichtig, da diese dem damaligen Zeitgeist entsprachen, eben wie es auch in Amsterdam der Fall ist. Das Göteborg jemals eine niederländische Stadt war, entbehrt jeglicher Grundlage - auch wenn es diese Gerüchte gibt - die Stadtplanung hat sich nur nach den derzeitigen internationalen Gepflogenheiten gerichtet. Vom Wasser aus sind übrigens viele der Sehenswürdigkeiten besser zu sehen, keine anderen Bauten "im Weg" sind.
Der Viermaster unten, den ich auch gestern schon erwähnt habe, ist seit vielen Jahren fest vor Anker. er dient jetzt als Hotel und Restaurant. Ist sicher eine tolle Erfahrung auf diesem Schiff zu übernachten.
Die Bootsfahrt durch den Hafen und den Wasserwegen in Göteborg, war eine sehr nette Abwechslung. Nachdem ich das Schiff verlassen habe, gehe ich zum ersten Museum. Es ist das Göteborger Stadtmuseum, was von der Wassertour auch sehr gut zu sehen war. Es gibt in diesem derzeit zwei Hauptausstellungen, eine, die sich mit der Stadtgeschichte beschäftigt - Göteborg wird 2021 400 Jahre alt - und eine andere, die "We Have a Dream" heißt. Beide sind an der Fassade in großen Transparenten angekündigt. Ich beginne mit der Geschichte der Stadt. Begonnen wird vor 20.000 Jahren und geht dann eben über bis zur Neuzeit. Es ist sehr ansprechend angekündigt und dargestellt. Wikinger dürfen natürlich auch nicht fehlen; weder die Funde eines Bootes noch Schmuckstücke, die auch für heutige Zeiten sehr ansprechend sind. Die Stadtentwicklung wird auch mit folgender Grafik. illustriert. Göteborgs Födelse heißt übersetzt "Die Geburt Göteborgs".
Weiters sind einzelne Zimmer nachgestellt, oder auch Exponate, wie sie früher zu finden waren. Gemälde schmücken die Wände, wobei eines für eine Überraschung sorgt.
Die oberste, 6. Etage, ist für die Ausstellung "WE HAVE A DREAM" reserviert. 

Die Wanderaustellung "... besteht aus 114 Porträts von einigen der einflussreichsten Menschen der Welt zusammen mit jungen Menschen und Helden des Alltags. Jedes Porträt wird von Zitaten und Auszügen aus den Interviews begleitet, die in dem Buch We Have a Dream gelesen werden können. Für die Ausstellung wird ein eigens komponiertes Audiodesign mit authentischen Zitaten aus Interviews mit den Teilnehmern erstellt.
We Have a Dream handelt nicht von Heiligen oder Superhelden; es geht nicht um unfehlbare Individuen. Der einzige Unterschied zwischen diesen Menschen und dem Rest von uns besteht darin, dass sie ihre Komfortzonen verlassen haben und nach Veränderungen Ausschau gehalten haben. Mehr als 100 Aktivisten, Friedensnobelpreisträger, Künstler, Politiker und Schriftsteller haben sich entschieden, an We Have a Dream teilzunehmen, um andere zu inspirieren, ihre eigenen Träume und Visionen zu verwirklichen. Hier treffen viele Sprecher für die jüngere Generation wie Malala Yousafzai und Pussy Riot mit den weltgewandten und erfahreneren Menschen zusammen, darunter Nelson Mandela, Patti Smith, Ai Weiwei, Richard Branson, Annie Lennox und der Dalai Lama.
Die Porträts stammen von Albert Wiking, einem der führenden Fotografen Schwedens. Die Interviews wurden von Oscar Edlund geführt, und der Journalist Daniel Rydén schrieb die Texte. Henrik Lörstad hat die Ausstellung audio design erstellt."   übersetzt aus: http://wehaveadream.se/en/the-exhibition/

Diese Ausstellung ist außerordentlich beeindruckend, ich habe alle Bilder angeschaut und die Texte dazu gelesen. Einige wenige habe ich hier zusammengefasst.
So, nach diesen beeindruckenden Ausstellungen brauche ich mal kurz eine Pause. Ein Lebensmittelgeschäft ist gleich in der Nähe, etwas zu Essen und zu Trinken gekauft und ich setze mich so ausgerüstet auf eine Parkbank. Der Herr neben mir telefoniert, wir kommen dann aber irgendwann ins Gespräch und plaudern über unsere Motorradtouren. Er ist mittlerweile pensioniert, hat eine Goldwing gehabt, nur seine Beine wollen nicht mehr so, dass er die 420 Kg, was dieses Gerät wiegt, stemmen kann. Er erzählt, dass er mit seinen Motorrädern (Motorräder sind seine Leidenschaft) in ganz Europa unterwegs war, auch zu damaligen DDR Zeiten hat er sich ein Visum besorgt und ist die DDR abgefahren. In Österreich war er natürlich auch. Seine Goldwing hat er seinem Cousin vermacht - jetzt fährt er einen 50 PS starken Roller, der für seine Stadttouren wesentlich praktischer ist. Die ganze Plauderei dauert so fast eine halbe Stunde, ich verabschiede mich dann und steuere das nächste Museum bzw. die nächste Ausstellung an; zum einen das Kunstmuseum und im selben Gebäude untergebracht das "Hasselblad Center".
Für diejenigen, die sich für Fotografie interessieren, ist der Name Hasselblad ein sehr wohlklingender Name. Hasselblad ist nämlich ein schwedischer Hersteller von Mittelformatkameras und Scannern mit Sitz genau hier, in Göteborg. Das Traditions- und Familienunternehmen Hasselblad AB wurde 1941 von Victor Hasselblad (1906–1978) gegründet. Seine 6×6-Kameras, die nach Eigendarstellung „die besten Kameras der Welt“ sind (ist so auf der Homepage vom Hersteller nachlesbar), wurden zum Inbegriff der 6x6 Fotografie. Das besondere an dieser Ausstellung sind nicht die Kameras, obwohl auch die das Herz höher schlagen lassen, es ist die Dokumentation, dass mit Hasselblad Kameras die erste Mondbegehung festgehalten wurde. Auch die nachträglichen Ehrungen, Treffen mit Astronauten und Botschaftern mit der Familie Hasselblad sind gut dokumentiert.
Im obersten Geschoss erwartet mich noch ein Bild von Rembrandt, "Die Verschwörung der Batavianer unter Claudius Civilis (1661-1662). Dies ist eine Leihgabe des Rijksmuseums in Amsterdam. Es war ursprünglich Rembrandt's größets und prestigeträchtigstes Gemälde. 
In zwei weiteren großen Räumen sind noch Exponate einer Künstlerin der Moderne ausgestellt. Diese sind extremst, da viele tausend Fäden miteinander verwoben von Decken hängen, Gebilde formen, oder aber auch Wandgemälde darstellen. Informationen zu der Künstlerin Chiharo Shiota sind folgend nachzulesen. Andere Kunst aber sehr faszinierend und inspirierend!
Das waren meinen letzten Eindrücke von heute. Es ist mittlerweile 19 Uhr und ich bin 10 Stunden auf den Beinen, mir reicht es jetzt sowohl physisch als auch - in den Kopf kriege ich nichts mehr rein  ;-). Ich werde jetzt zu meiner Unterkunft "wandern", an einem Supermarkt noch vorbeigehen, mir etwas zu Essen kaufen und dann den Tag bei einem gepflegten Bier gemütlich ausklingen lassen.
Für morgen ist sehr schlechtes Wetter angesagt - ich werde noch nach Kopenhagen fahren. Je nachdem, wie das Wetter dann so ist, unternehme ich noch etwas oder fahre dann gleich in die neue Unterkunft, 35 Kilometer westlich von Kopenhagen weiter. Auf eins freue ich mich aber schon, über die Öresundbrücke zu fahren. 

... aber dazu dann morgen mehr ...

30.8. Donnerstag: 8:30 ... es geht los in Richtung Kopenhagen - es regnet NOCH nicht, aber das soll sich ja im Laufe des Tages noch drastisch ändern. Wie am Dienstag schon erwähnt, Autobahn fahren ist echt ermüdend und fad. Knappe 300 Kilometer sind es von dem Quartier in Göteborg zum eingegeben Reiseziel nach Kopenhagen - das Wahrzeichen de Stadt: Die Kleine Meerjungfrau. Die ersten Zweidrittel der Fahrt geht es fast ohne Regen dahin, von Zeit zu Zeit ein paar Tropfen. Doch so hundert Kilometer vor Kopenhagen, ich tanke jetzt nochmal, fängt es an zu regnen - wie erwartet. Warum sollte sich das Regenradar auch irren! Trotzdem wird das Ziel Meerjungfrau mal anvisiert. 
Und jetzt kommt das, worauf ich mich eigentlich wirklich gefreut habe. Es ist nahezu windstill, ideale Bedingungen also, um über die Öresund-Brücke zu fahren. Nur leider - es ist recht Wolkenverhangen, man sieht sehr wenig - ich entledige mich meiner Maut von 220 Dänischen Kronen und fahre auf die Brücke auf. 
Hierzu die erwartete Information: "Die Öresundbrücke (dänisch: Øresundsbroen, schwedisch Öresundsbron, dänisch-schwedische Hybridschreibweise Øresundsbron) ist die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. Sie bildet zusammen mit dem Drogdentunnel und der künstlichen Insel Peberholm die mautpflichtige Öresundverbindung, die die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit Malmö in Schweden verbindet und damit maßgeblich die Öresundregion erschlossen hat. Die Grenze verläuft 883 Meter westlich vom westlichen Pylonenpaar und ist durch Schilder markiert, die sich an der jeweils nächstliegenden Schilderbrücke befinden. Die Brücke wurde am 1. Juli 2000 dem Verkehr übergeben."  https://de.wikipedia.org/wiki/Öresundbrücke/  (Wikipedia, 30.08.2018)
Insgesamt wird die Überfahrt der Brücke bei schönem Wetter sicher ein tolles Erlebnis sein. Heute aber, bei regnerischem Wetter, es ist wenig zu sehen, ist auch dieses Erlebnis eine fade Angelegenheit - Leider :-(. Es gibt auch keine Möglichkeit diese Brücke an irgendeiner Stelle zu fotografieren. Anhalten ist unterwegs nicht erlaubt - man wir auch ständig über Kameras überwacht - und als es von der Brücke runtergeht, verschwindet die Straße gleich in einem Tunnel, der dann am Stadtanfang von Kopenhagen herauskommt. Somit gibt es leider keine Bilder von Es fängt stärker an zu regnen, es scheint so, dass alle Straßen aufgerissen wären und daher bildet sich an allen Ecken und Enden ein grenzenloser Stau. So habe ich mir meine Kurzbesuch bei der Meerjungfrau nicht vorgestellt. Nach einiger Verspätung - laut Navi, mir ist es ja eigentlich egal - treffe ich vor dem kleine Denkmal ein. Es stehen irre viele Busse herum., die Meerjungfrau süchtige Touristen ausladen (na ja, eigentlich gehöre ich ja auch dazu). Nach zweimaligem Kreisen ergattere ich einen Parkplatz, gehe ein paar Schritte und mache zur Dokumentation, dass ich auch wirklich hier war, das Bild von der "Kleinen Meerjungfrau" - die Rauchschwaden aus dem Rauchfang einer Industrieanlage im Hintergrund - bitte nicht fälschlicherweise der armen Kleine auf dem Stein zuordnen.
Die nächste Station, die schon nur aufgrund meiner Arbeitstonne sein muss, ist das Burger verkaufende Rockmusik anbietende Lokal. Es regnet mittlerweile heftiger, die Handschuhe sind schon durchweicht und das Aus- und dann wieder Anziehen der Handschuhe braucht schon seine Zeit. Trotzdem ergattere ich in der Lokalität den gewünschten Magneten und das übliche T-Shirt (die Sammlung zu Haue ist mittlerweile schon recht beachtlich).
Die Regensensor-Grafik unten - und auch das wasserdurchtränkte Bild, dienen eigentlich nur dazu zu dokumentieren, dass ich mich auch verlässlich im Regengebiet aufhalte ;-) . Der "rote Punkte" ist meine Zielposition - also 35 Kilometer westlich von Kopenhagen - zu beachten ist auch die Schönwetterlage über Süd-West-Norwegen ;-). Somit ist der Tag jetzt zu Ende - die Rückreise ist angetreten und wird morgen, mit der Fahrt zum Bahnhof in Hamburg-Altona zur OEBB-Verladestation ihre Fortsetzung finden. 

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