Bereits nach zwei Stunden erreichen wir Skutvik und hier beginnt also meine nächste Etappe. Es soll jetzt in den Südwesten von Norwegen gehen, zu den tiefen Fjorden, den Gletschern und den wunderschönen Motorradstrecken. Lassen wir die Reise also beginnen. Die ersten 60 Kilometer gehen gut dahin, es kommt zeitweilig die Sonne hervor, die heute auch wunderbar wärmend ist. Sollte es zu kalt werden, dann habe ich zum einen Heizgriffe, die echt ordentlich die Hände warm halten und dann habe ich serienmäßig noch eine Einrichtung bei meinem Roller, für das ich ein Zitat aus einer Motorradzeitschrift bemühen möchte. Dieses Zitat stammt aus einer Rezension von Motorradfahren, die den "Roller" getestet haben: "... Leider war auch ein weiteres Komfortfeature vom Burgman nötig. An dieser Stelle war ich dann wieder froh, dass ich meinen Sprachschatz erweitern konnte. Denn während der österreichische Akademiker eben dieses Komfortfeature als "Eierkocher" bezeichnet, vernahm ich vom deutschen Hochadel die Bezeichnung "Rosettengrill". Gemeint war die Sitzheizung, welche uns bei 12 Grad Außentemperatur nicht nur den Hintern erwärmte, sondern dank der bereits erwähnten Stütze auch das untere Viertel des Rückens. Ein Traum!" Das diese Sitzheizung, oder es können auch die Synonyme verwendet werden, ein Traum ist, kann ich nur bestätigen. Bei den heutigen "Außentemperaturen" von minimal 8 Grad und maximal 13 Grad, verrichtet sie ausgezeichnete Dinge. Ich kann nur jeden bemitleiden, dem dieses Feature bei diesen Temperaturen fehlt.
So geht es dahin, mal mit unterschiedlichen Begriffen aus der Tabelle, aber auch abgewechselt mit Sonnenschein. Ein Highlight ist die Überquerung des Saltfjell, dieses ist eine Hochebene mit dem höchsten Punkt bei 692 Höhenmetern. Kurz nach dem Scheitelpunkt kommt das norwegische Artic Circle Centrum. Ich überquere nach 14 Tagen jetzt wieder den Polarkreis in Richtung Süden. Leider gibt es hier oben nur das Zentrum zu sehen, eine Markierung am Straßenrand fehlt, sodass es dazu keine fotofgrafische Dokumentation gibt. Dafür aber zwei Bilder von der Hochebene, die auch diesmal nur dürftig die Weite Skandinaviens dokumentieren.
Die Weite von Norwegen, lässt sich vielleicht anhand eines Straßenschildes beschreiben, bei dem ich staunend vorbei gekommen bin. Ein paar Kilometer nach der Fährabfahrt kam ein Straßenschild welches schon Trondheim ausschilderte, also mein morgiges Ziel. Dort war zu lesen "Trondheim 800km". Es ist immer die schnellste Route angegeben. Die Strecke Bregenz - Rust/Neusiedlersee beträgt 676 Kilometer, die Strecke Wien - Berlin sind nur 5 Kilometer mehr. Beides weit von 800 Kilometern entfernt, und das ist nur ein kleiner Abschnitt Norwegens. Zur Verdeutlichung möchte ich auf die Karte eingangs bei der Planung der Tour verweisen. Skandinavien ist einfach riesengroß!